Studie: Wertpapierkäufer recherchieren vor allem im Internet
Wie recherchieren Anleger, bevor Sie eine Aktie, einen Fonds oder ein Zertifikat kaufen? Und welche Informationen suchen sie dabei? Diesen Fragen geht eine Studie der Kommunikationsberatung Ergo Kommunikation und Smarthouse Media, Anbieter von Online-Applikationen nach. Ergebnis: Nachrichtenwebsites sind die wichtigste Anlaufstelle für Anleger. 51 Prozent der 2.874 Befragten nutzen diese.
Fast ebenso wichtig sind laut Studie Printmedien wie Tageszeitungen und Zeitschriften mit 44 Prozent Nutzung. Als unternehmenseigene Formate nehmen die Websites von Fondsgesellschaften, Börsen und anderen Finanzdienstleistern (42 Prozent) einen Spitzenplatz ein. Bei den Käufern von Investmentfonds rangierten die Unternehmensseiten mit 46 Prozent Nutzung auf Rang zwei nach Nachrichtenwebsites (47 Prozent). „Dies zeigt, wie wichtig Onlinekanäle und insbesondere Corporate Websites im Vertriebsprozess sind“, sagt Holger Nacken, Partner bei Ergo Kommunikation.
Bei der Nutzung von Websites legen Anleger vor allem Wert auf einen möglichst schnellen Zugang zu relevanten Informationen. In der Studie vergaben die Befragten für die Relevanz dieses Aspektes im Durchschnitt die Note 1,5 auf einer fünfstufigen Skala. Ebenfalls häufig als wichtig eingestuft wurden eine übersichtliche Gestaltung (Durchschnittsnote 1,6), ein umfassendes Informationsangebot (1,7) sowie verständliche und gut geschriebene Texte (1,8). „Vergleicht man die Bedürfnisse der Anleger mit der Website-Realität, ergeben sich große Diskrepanzen“, erläutert Andreas Grunwald, Managing Director Sales & Marketing bei Smarthouse Media. „Viele Anbieter nutzen ihre Seite offenbar nur als elektronische Visitenkarte. Die Bedürfnisse der Nutzer gehen aber weit darüber hinaus.“
Überraschenderweise waren bei den Befragten multimediale Elemente (3,3) und die Optimierung für mobile Endgeräte (3,5) weniger gefragt. Gerade bei der Mobiloptimierung zeigten sich die Befragten jedoch sehr gespalten: Während immerhin 24 Prozent angaben, dieser Aspekt sei für sie wichtig oder sehr wichtig, erklärten auch 36 Prozent, überhaupt keinen Wert auf mobile Websites zu legen.
Am stärksten interessierten sich die befragten Anleger für Markteinschätzungen und Analysen sowie Bewertungskennziffern (beide Durchschnittsnote 2,0). Historische Kurse und Performancedaten (2,3), Angaben zu Kosten und Gebühren (2,4) oder Angaben zur steuerlichen Behandlung von Investmentprodukten (2,8) stuften sie als weniger interessant sein. „Dies weist darauf hin, dass es für Anbieter auch im Jahr 2015 unverändert wichtig ist, eine überzeugende Content-Strategie zu haben, wenn sie Anleger erreichen wollen“, erläutert Nacken, der bei Ergo Kommunikation das Team Investmentgesellschaften leitet.
An der Anlegerstudie von Ergo Kommunikation in Zusammenarbeit mit Smarthouse Media nahmen 2.874 Nutzer des Finanzportals Finanzen.net teil. 91 Prozent der Befragten besitzen Aktien, 43 Prozent klassische Investmentfonds, 28 Prozent Anleihen, 25 Prozent Exchange Traded Funds (ETFs) oder Exchange Traded Commodities (ETCs) und 21 Prozent Zertifikate.
Quelle: Pressemitteilung Ergo Kommunikation
Ergo Kommunikation ist eine Kommunikationsberatung mit Büros in Berlin, Frankfurt am Main, Hamburg, Köln und München und bietet Unternehmens-, Finanz- und politische Kommunikation. (mb1)