Marktbericht zum Einzelhandel und Handelsimmobilien-Investmentmarkt in Deutschland
Der Optimismus im stationären Einzelhandel hat gegenüber dem Vorjahr zugenommen. So ein Ergebnis der Studie „Hahn Retail Real Estate Reports“, die vom Asset Manager Hahn-Gruppe in Kooperation mit dem Immobilienberater CBRE, dem Marktforschungsinstitut Bulwiengesa und dem EHI Retail Institute erstellt wurde. Der Report beschreibt die aktuellen Entwicklungen und die wichtigsten Trends im deutschen Einzelhandel und im Investmentmarkt für Handelsimmobilien.
Rund 52 Prozent der befragten Entscheidungsträger des Einzelhandels erwarten für das zweite Halbjahr 2018 steigende Umsätze im Vergleich zur Vorjahresperiode (2017: 43 Prozent). Mit zumindest stabilen Umsätzen rechnen 37 Prozent (2017: 49 Prozent). Umsatzrückgänge erwarten elf Prozent der Einzelhändler (2017: acht Prozent).
Entsprechend zuversichtlich beurteilen die Handelsimmobilieninvestoren den Markt: 68 Prozent der im Rahmen der Hahn-Befragungen interviewten Investoren wollen in den kommenden zwölf Monaten weiter Handelsimmobilien zukaufen (2017: 63 Prozent). Nur 17 Prozent (2017: 15 Prozent) wollen tendenziell verkaufen und 15 Prozent (2017: 22 Prozent) beabsichtigen, ihren Immobilienbestand zu halten.
Bezüglich der Renditeentwicklung rechnen 68 Prozent der befragten Investoren mit stabilen Renditen in den kommenden sechs bis zwölf Monaten (Vorjahr: 73 Prozent). Nach den langjährigen Renditerückgänge am Investmentmarkt erwarten nun 17 Prozent eine Trendumkehr (Vorjahr: fünf Prozent), indem sie von steigenden Renditen ausgehen. Dies ist der höchste Anteil seit 2011. 15 Prozent erwarten weiter sinkende Renditen (Vorjahr: 22 Prozent).
Da ein Nachfrageüberhang im Investmentmarkt besteht und das Angebot bei erstklassigen Handelsimmobilien, so genannten Core-Objekten, nicht ausreicht, ist der Anteil der Investoren, die bereit sind, in Immobilien mit Entwicklungs- und Optimierungspotenzial zu investieren, so groß wie noch nie seit dem Start der Umfragen in 2010. So erwägen bei der diesjährigen Befragung 55 Prozent der Akteure Core-Plus-Investments, 45 Prozent Value-Add-Investments und 40 Prozent gar opportunistische Projekte (Mehrfachnennungen möglich). In 2017 lag der Anteil der risikogeneigten Investoren bei 35, 38 beziehungsweise 13 Prozent.
Die Veränderung des Konsumverhaltens wird von über der Hälfte der befragten Einzelhändler als größtes wirtschaftliches Risiko der kommenden zwölf Monate eingestuft. Respekt vor dieser Entwicklung haben unter anderem die Handelsbranchen Bekleidung, Schuhe/Accessoires- sowie Unterhaltungselektronik, wohingegen Lebensmittel- und Drogeriemarkthändler für die Zukunft kaum einen Wandel des Einkaufsverhaltens ihrer Kunden sehen. Die zuletzt genannten Branchen sind auch diejenigen, die sich mit ihren stationären Dependenzen gut gegenüber dem Online-Handel aufgestellt fühlen, da sie diesen nur zu 13 und 33 als potenziellen Risikofaktor einstufen. Insgesamt schätzen rund 47 Prozent der Einzelhändler E-Commerce als Risiko ein. Weitere 38 Prozent sehen steigende Immobilienkosten als kritisch an.
Deutlich mehr Respekt vor dem E-Commerce haben hingegen die Immobilieninvestoren, die zu 88 Prozent eine zunehmende Verbreitung als Risikofaktor für ihr Investment ansehen. Weniger häufig werden von den Investoren Sorgen in Bezug auf einen deutlichen Zinsanstieg (53 Prozent) oder eine wirtschaftliche Eintrübung (53 Prozent) genannt.
Quelle: Pressemitteilung Hahn-Gruppe
Die Hahn-Gruppe ist als Asset und Investment Manager seit mehr als drei Jahrzehnten auf großflächige Handelsimmobilien spezialisiert. In ihrer Unternehmensgeschichte hat die Hahn Gruppe über 180 Immobilienfonds aufgelegt. Das verwaltete Vermögen liegt bei rund 2,8 Milliarden Euro. (Stand: 31. Dezember 2017) (JF1)