Flybe-Flugzeugfonds: HEH verkauft elf Fondsflugzeuge
Durch die Insolvenz der britischen Airline Flybe im März 2020 sind die Flybe-Flugzeugfonds des Hamburger Emissionshauses HEH in erhebliche Schwierigkeiten geraten. Jetzt meldet HEH den erfolgreichen Verkauf von elf Q400 Fondsflugzeugen an ein kanadisches Unternehmen, welches die Flugzeuge in Feuerlöschflugzeuge umbauen will. Die Kaufpreisanzahlungen werden noch in dieser Woche erwartet. Die Flugzeuge sollen sukzessive bis Juni nächsten Jahres an den Käufer übergeben werden.
„Mit dem Verkaufsabschluss für unserer elf Q400 haben wir wohl die Nadel im Heuhaufen gefunden“, sagt Gunnar Dittmann, Vorstandsvorsitzender der HEH Hamburger Emissionshaus AG. „Ein Markt für gebrauchte Passagierflugzeuge ist durch die in ihrem Ausmaß historische Luftfahrtkrise in Folge der weltweiten Pandemie nicht existent. Zeitgleich stehen große Teile der Flugzeugflotten beschäftigungslos am Boden und müssen neu vermarktet werden. Mit Blick auf die weltweite Q400-Flotte von circa 600 Flugzeugen suchen hiervon derzeit über 100 Flugzeuge eine neue Beschäftigung. Dieses Überangebot an Flugzeugen hat dazu geführt, dass die Leasingraten für gebrauchte Q400 auf unter 50.000 US-Dollar gesunken sind. Bei einer Neuvermietung wären bei unseren Fondsflugzeugen zudem Investitionen im sechsstelligen Bereich notwendig gewesen, um weitere Wartungen und Umbauarbeiten zu finanzieren. Also war der Verkauf der Flugzeuge für die Anleger die wirtschaftlich beste Lösung. Den Beschlüssen haben unsere Q400-Anleger mit überwältigender Mehrheit bei einer Beteiligung von durchschnittlich 65 Prozent mit einer Quote von durchschnittlich 99 Prozent zugestimmt“, so Dittmann.
Trotz des gedrückten Preisniveaus konnten laut Dittmann in den vergangenen neun Monaten im Gesamtmarkt der Q400 Turbopropflugzeuge keine Neuabschlüsse in den Bereichen Vermietung und Verkauf beobachtet werden. „Dass die Anleger der Fonds in dieser aussichtslosen Situation am weltweiten Flugzeugmarkt trotzdem Schlussauszahlungen zwischen 20 bis 40 Prozent auf ihr Investment erwarten können, halten wir in Anbetracht der aktuellen Situation für ein gutes Ergebnis. Im Durchschnitt der elf HEH Q400-Flugzeugfonds werden Gesamtauszahlungen von rund 110 Prozent erwartet“, so Dittmann. (DFPA/TH1)
Quelle: Eigene Recherche DFPA
Die HEH Hamburger Emissionshaus AG (HEH) konzipiert und finanziert Beteiligungsangebote aus dem Bereich Aviation. Seit Gründung im Jahr 2006 wurden Investments mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von über 700 Millionen US-Dollar akquiriert, davon 24 Regionalflugzeuge. Die HEH verfügt in ihrer Gruppe über eine eigene Kapitalverwaltungsgesellschaft, die auch als Service-KVG für andere Anbieter aktiv ist.