Offene Immobilienfonds - Renditen und Ratings weiter unter Druck
Das Analysehaus Scope hat die Ratings von 15 offenen Immobilienfonds aktualisiert. Sechs Fonds wurden vor allem aufgrund gesunkener Renditen herabgestuft. Neun Fonds konnten ihr Rating halten. Das durchschnittliche Rating der 15 Fonds liegt bei „a-AIF“ – was aus Anlegersicht noch eine gute risikoadjustierte Rendite erwarten lässt. Das Ratingspektrum reicht derzeit von a+AIF bis bbAIF. Die weitere konjunkturelle Entwicklung ist laut Scope der relevanteste Risikofaktor.
Während die meisten Anlageklassen im vergangenen Jahr Pandemie-bedingt einen harten Einbruch und anschließend eine kräftige Erholung erlebten, zeigten offene Immobilienfonds durchweg Stabilität. Die durchschnittliche Volatilität der Fonds lag unter ein Prozent.
So verzeichneten die offenen Immobilienfonds Netto-Mittelzuflüssen in Höhe von 7,8 Milliarden Euro (zum Vergleich: 2019 waren es 10,4 Milliarden Euro), die weiter zu vergleichsweise hoher Liquidität von durchschnittlich 17,2 Prozent des Fondsvermögens (2019: 20,2 Prozent) führten. Dadurch bedingt kam es zu beträchtlichen Immobilienankäufen von insgesamt 8,3 Milliarden Euro (2019: rund acht Milliarden Euro).
Dennoch spürten auch die Fonds Auswirkungen der Pandemie. Nachdem bereits im vergangenen Jahr ein Großteil der Fonds aufgrund Pandemie-bedingter Risiken herabgestuft wurde, ist ein wesentlicher Treiber der aktuellen Downgrades das gesunkene Renditeprofil. Während die 15 Fonds im Jahr 2019 noch durchschnittlich 3,2 Prozent erzielten, waren es im Jahr 2020 nur noch 2,1 Prozent. Das Spektrum reichte dabei von minus 1,0 Prozent bis zu plus 5,1 Prozent. Für das gesamte Jahr 2021 erwarten die Scope-Analysten eine durchschnittliche Rendite von rund 1,5 Prozent.
„Das veränderte Renditeprofil der Fonds zeigt, dass sich die Risiken, die im vergangenen Jahr bereits zu Rating-Herabstufungen führten, nun materialisieren“, sagt Sonja Knorr, Head of Alternative Investments bei Scope Analysis. „Vor allem jene Fonds mit größerem Bestand an Hotelimmobilien und Shopping-Centern mussten Einnahme-Einbußen und Wertkorrekturen hinnehmen.“ (DFPA/JF1)
Quelle: Pressemitteilung Scope
Die Scope Analysis GmbH ist Teil der Scope Group, mit Sitz in Berlin. Die Scope Analysis GmbH ist spezialisiert auf die Analyse und Bewertung von Asset-Management-Gesellschaften, Investmentzertifikaten sowie Mutual Funds und Alternativen Investmentfonds aus den Bereichen Immobilien, Schiff- und Luftfahrt, erneuerbare Energien und Infrastruktur.