Studie: 16 Prozent Rendite per annum - Crowdinvesting als rentierliche Kapitalanlage
Die Crowdinvesting-Plattform Seedmatch hat eine Untersuchung zur Renditeentwicklung beim Crowdinvesting veröffentlicht. Im sogenannten „Fundingindex 2020“ wurde errechnet, dass mit Crowdinvesting in junge Unternehmen eine durchschnittliche Rendite von 16 Prozent per annum nach CAGR (Compound Annual Growth Rate) erreicht werden kann. Das Ergebnis liegt leicht über der vorherigen Erhebung. Im Jahr 2018 hatte Seedmatch den Fundingindex erstmals herausgegeben und 15 Prozent Rendite per annum berechnet.
Die für die Erstellung des Index verwendete Berechnungsmethode stammt aus einem wissenschaftlichen Forschungsprojekt der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg. Betrachtet wurden alle auf Seedmatch finanzierten Unternehmen zwischen 2011 und 2016 und deren Auswirkung auf die Rendite der Kleinanleger bis zum 31. Dezember 2019. So flossen 79 Unternehmen mit insgesamt 92 Finanzierungsrunden in die Analyse ein.
„Mit dem Fundingindex haben wir ein Instrument geschaffen, mit dem wir erstmals das Renditepotenzial beim Crowdinvesting mithilfe einer wissenschaftlichen Untersuchung belegen und veranschaulichen können”, sagt Seedmatch-Geschäftsführer Johannes Ranscht. „Gleichzeitig ist es mit dem Index möglich, Crowdinvesting leichter mit anderen Kapitalanlageoptionen zu vergleichen”, erklärt er weiter.
Für die Berechnung der Renditeerwartung wurde angenommen, dass ein fiktiver Investor in jede Crowdinvesting-Kampagne zwischen dem 1. Januar 2011 und dem 31. Dezember 2016 den Mindestinvestmentbetrag von 250 Euro investiert. Hatte ein Unternehmen im Untersuchungszeitraum eine zweite oder mehr Crowdinvesting-Kampagnen abgeschlossen, so wurden auch diese Kampagnen mit jeweils 250 Euro mitfinanziert.
Weiterhin wurde angenommen, dass mit Wirksamkeit zum 31. Dezember 2019 alle Investmentverträge gekündigt wurden. Vorherige Rückkaufoptionen fanden keine Berücksichtigung – auch wenn sie höher ausfielen als die spätere Rückzahlung. Abgeschlossene Insolvenzen sowie noch laufende Insolvenzen, Liquidationen (begonnen und/oder abgeschlossen) wurden pauschal mit einer Negativrendite verbucht.
Im Ergebnis hat sich das Crowdinvesting für den fiktiven Anleger gelohnt. Der Gesamtinvestmentsumme von 23.000 Euro stand ein Auszahlungsbetrag von 66.585,40 Euro gegenüber. Daraus ergeben sich ein 2,9-faches Multiple auf die ursprüngliche Investmentsumme und eine Rendite von 16 Prozent per annum nach CAGR. „Das gute Ergebnis liegt unter anderem darin begründet, dass die Unternehmen im aktuellen Index noch einmal zwei Jahre länger Zeit hatten, um sich zu entwickeln – oftmals mit überaus positiven Konsequenzen”, sagt Ranscht. So gingen zum Beispiel sieben erfolgreich realisierte Crowd-Exits in den Index 2020 ein (Index 2018: ein Crowd-Exit). Ein weiteres Ergebnis der Studie: Die Portfoliodiversifikation spielt bei der Anlagestrategie eine große Rolle. Denn beim Crowdinvesting gibt es auch den einen oder anderen Ausfall, doch schon wenige Unternehmen mit einer guten Performance reichen im Anlegerportfolio aus, um die Rendite in die Höhe zu treiben. (DFPA/JF1)
Quelle: Pressemitteilung OneCrowd
Die OneCrowd-Gruppe ist das Unternehmen hinter der Online-Plattform Seedmatch, die 2011 als erste Plattform für Unternehmens-Crowdinvesting in Deutschland gegründet wurde. Zur Gruppe gehören auch die Plattformen Econeers für Crowdinvesting in nachhaltige Projekte und Mezzany für Immobilien-Crowdinvesting. Das Unternehmen mit Sitz in Dresden beschäftigt 20 Mitarbeiter.