VKS-Keynote-Speakers: Eine ausgewogene Symphonie unterschiedlicher Stimmen

Der Schwerpunkt eines professionellen Kongresses ist sicherlich die fachlichen Themen. Die Creme eines Fachkongresses sind allerdings Beiträge, die über das Tagesgeschehen hinausgehen, die Einordnung und Überblick ermöglichen. Das ist dem VKS-Sachwert-Kongress 2024 kontrastreich und mit Bravour gelungen – mit einem bodenständigen schwäbischen Unternehmer, einem global denkenden Volkswirt, einem eloquenten Branchenanwalt und einer dynamischen Vertreterin der jungen Vertriebsgeneration.

Wolfgang Grupp © Stephan Rech

„Besser ein florierendes Unternehmen ohne Doktortitel als ein lahmes Unternehmen mit Doktortitel“, dachte sich Wolfgang Grupp, als er sein Promotionsverfahren unterbrach und seine ganze Energie in das familiäre Textilunternehmen einbrachte – und zum Erfolg führte. Der Trigema-Textilunternehmer Grupp auf einem Kongress für Finanzdienstleister? Nur im ersten Augenblick etwas abwegig. Aber da sprach ein Vollblut-Unternehmer zu den Kongress-Besuchern, die als Finanzdienstleister meist selbst Unternehmer sind.

Und er konnte ihnen aus seiner Erfahrung vieles mit auf den Weg geben. Stichwort Unternehmertum: Das heißt in erster Linie Verantwortung zu tragen – Verantwortung für sich selbst, für das Unternehmen, für das Produkt und damit auch für den Kunden. Das bedeutet im zweiten Schritt auch Haftung, persönliche Haftung. Er war der persönlich haftende Gesellschafter seines Multi-Millionen-Euro-Unternehmens – jetzt ist es sein Sohn. Und damit sind wir bei einem weiteren Stichwort: Familie. Für Wolfgang Grupp der Anker im Leben. Trigema ist ein Familienunternehmen – nicht nur von der Gesellschafterstruktur aus gesehen, sondern auch im Mitarbeiterkreis: Mitarbeiterkinder werden Mitarbeiter – eine solide Grundlage einer nachhaltigen Unternehmenskultur.

Carsten Mumm © Stephan Rech

Marke machen

Ein drittes Stichwort: Marke machen. Unverzichtbar und unverwechselbar. Wer Trigema sagt, sieht den Trigema-Affen, kennt aber auch das Postulat des Unternehmens: absolute Orientierung auf Produktqualität. „Ohne Marke sind Sie aufgeschmissen,“ sagt Wolfgang Grupp: „Dann sind Sie schon untergegangen.“

Ein weiteres Lebensdogma von Wolfgang Grupp: „Diskutieren Sie nicht Probleme, sondern lösen Sie sie, wenn sie sich stellen!“ Was wie eine Überleitung zu Carsten Mumm wirkt, dem Chefvolkswirt des Bankhauses Donner & Reuschel. Nicht durch die Brille eines mittelständischen Unternehmers, sondern aus der Erfahrung eines global denkenden Analysten schaut Mumm auf die augenblickliche wirtschaftliche Verfassung Deutschlands. „Die deutsche Wirtschaft steckt in der Krise fest“, zitiert er Clemens Fuest, den Präsidenten des IFO-Instituts. Das deutsche Geschäftsmodell „exportorientierte Industrie“ funktioniere nicht mehr – Deutschland leide besonders unter Handelsrestriktionen. Die Stimmung bei deutschen Unternehmen sei auf Krisenniveau – gerade im Dienstleistungsbereich sei es noch etwas stabiler. Verbraucher sind verunsichert und sparen lieber als zu konsumieren.

Düstere Zeichen, aber dennoch: Die Inflation schwächt sich ab und die Leitzinsen werden weiter sinken. Beim Sachwert Wohnen ist wieder eine Bodenbildung in Sicht: So sind die Preise für Eigentumswohnungen im Vergleich zum Vorquartal bereits um 2,4 Prozent, bei Einfamilienhäusern um 2,0 Prozent und bei Mehrfamilienhäusern sogar um 4,4 Prozent gestiegen. Was sich auch in einem steigenden Volumen der Baufinanzierung niederschlägt.

Alexander Pfisterer-Junkert © Stephan Rech

Beratung dokumentieren

Verantwortung ist auch das Zentralthema von Rechtsanwalt Alexander Pfisterer-Junkert – Verantwortung für den Finanzdienstleister selbst, Verantwortung gegenüber dem Kunden. „Schreiben Sie auf, was Sie gemacht haben“, ist sein dringender Rat. Nur so könne Beratung verlässlich dokumentiert werden. Kommt es zur Haftung, liege es letztlich beim Berater, Unterlagen darüber vorzulegen, was besprochen wurde. Um Haftungsfälle so gut wie möglich zu vermeiden, habe ein Berater ein Anlageprodukt auf Plausibilität zu prüfen. Das umfasse sowohl das jeweilige Marktumfeld wie auch insbesondere die involvierten Partner, aber auch den Vergleich mit möglichen Konkurrenzangeboten.

Ein „kritischer Sachverstand“ wird dabei abverlangt – wenn ein Anlageprodukt durch den Berater auch für eigene Zwecke gutgeheißen wurde, kann sich der Anleger darauf verlassen. Wo aber der eigene Sachverstand zur Prüfung nicht ausreiche, müsse auf die fehlende Kompetenz hingewiesen werden. Bei der Prüfung müsse der Berater alle gängigen und für das Anlageangebot einschlägigen Veröffentlichung verwerten, um seiner Verantwortung gerecht zu werden.

Jil Langwost © Stephan Rech

Einen positiven Kontrapunkt mit jugendlichem Elan bot Jil Langwost, die neue Wege zur Kunden- und Mitarbeitergewinnung aufzeichnete – Online-Werbung. Sie selbst habe damit viele Kunden gewonnen und anderen Finanzdienstleistern neue Potenziale eröffnet. „0815“-Strategien wie Flyer oder Telefonakquise wäre überholt und lassen den Berater untergehen. Online-Möglichkeiten würden noch viel zu wenig genutzt und bieten dadurch eine Nische ohne Massenkonkurrenz. Online-Marketing stärke die eigene Marke und führe über Bestandskunden auch zu Empfehlungen. Falsch sei es zu glauben, Social Media wäre nur etwas für junge Leute: Nachweislich würden Social-Media-Kanäle auch durch finanzkräftiges Klientel mit 40 Jahren plus stark frequentiert werden.

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