Lazard Asset Management zu Schwellenländeranleihen: "Rally mit Risiken"
Das Anleihegeschäft in Schwellenländern hat sich im ersten Quartal stark entwickelt und die Verluste des Vorjahres wurden annähernd wettgemacht. Auch für den weiteren Jahresverlauf haben Anleger Aussicht auf attraktive Erträge. Die Rally könnte weitergehen, schreibt Denise Simon, Portfoliomanagerin für Schwellenländeranleihen beim Vermögensverwalter Lazard Asset Management (LAM), in einem Marktkommentar. „Ich gehe davon aus, dass Schwellenländeranleihen im Jahr 2019 relativ starke Renditen erzielen werden“, so Simon. Doch gleichzeitig erhöhe sich auch das Risiko.
Nach Einschätzung der Portfoliomanagerin sind vor allem drei wirtschaftliche Entwicklungen für die derzeit starke Performance der Schwellenländer-Bonds verantwortlich. Zum einen die Erholung bedeutender globaler Wirtschaftsindikatoren, zum anderen die Geldpolitik der US-Notenbank Fed sowie der Europäischen Zentralbank, und last but not least die eigenen fiskalischen- und geldpolitischen Maßnahmen der Schwellenländer.
Auch wenn sich die Aussichten für viele Schwellenländer aufgehellt haben, bleiben dennoch wesentliche Risiken. „Da der Wirtschaftsaufschwung der USA schon seit einer Rekordzeit anhält, nimmt die Gefahr für Schwellenländer-Bonds zu“, so Simon. „Weil deren Bewertungen sich derzeit auf gutem Niveau befinden, steigen gleichzeitig die Abwärtsrisiken.“ Hinzukommen laut Simmons weitere Unwägbarkeiten für die Emerging Markets, zum Beispiel zunehmende „Tail Risks“, also Risiken, die unvorhersehbare Ereignisse mit sich bringen.
„In unserem Basisszenario gehen wir davon aus, dass das weltweite Wirtschaftswachstum zum Ende des Jahres 2019 hin anfängt wieder nachzulassen“, sagt Simon. „Eine Konjunkturabkühlung im späten Zyklus könnte zu einer eher gemäßigten Politik der Zentralbanken führen, um die Befürchtungen der Investoren zu zerstreuen. Verstärkte Mittelzuflüsse und eine deutliche Aufwertung der Vermögenswerte wären die Folge.“ Simon und ihr Team beobachten weiterhin genau die Anzeichen für Marktspitzen – einschließlich der Entwicklung der Renditekurve, der Bewegungen bei High-Yield-Spreads und der Volatilität der Ölpreise, letztere ein Signal für das Ausbleiben echter Nachfrage. „Alles in allem haben wir für 2019 jedoch weiterhin eine konstruktive Sicht auf Schwellenländeranleihen“, sagt Simon.
Quelle: Marktkommentar LAM
Lazard Asset Management (LAM) ist eine indirekte Tochtergesellschaft von Lazard Ltd und bietet Aktien-, Anleihen- und alternative Investmentprodukte. LAM und verbundene Vermögensverwaltungsgesellschaften der Lazard-Gruppe verwalten Kundenvermögen in Höhe von 215 Milliarden US-Dollar zum Ende des vierten Quartals 2018. (JF1)