Immobilien-Marktausblick 2019: Branche investiert in Digitalisierung
Die Immobilienbranche hat mehrheitlich erkannt, wie dringlich die Digitalisierung ist und will innerhalb der nächsten drei Jahre erheblich mehr Geld in entsprechende Maßnahmen investieren. So lautet das Ergebnis einer Umfrage des globalen Planungs- und Beratungsunternehmen Arcadis unter führenden Investoren und Asset Managern.
Die Investitionen sollen vornehmlich in digitale Plattformen, Analyseinstrumente für die Datenauswertung, Dealsourcing-Tools und Asset-Management-Software fließen. Der Aufbruch in die digitale Moderne ist nach überwiegender Meinung der Befragten dringend erforderlich: Die Entscheider bemängeln die derzeit noch viel zu langsamen Erfassungs- und Finanzierungsprozesse, und widersprüchliche Bestandsdaten. Im Alltag führe dies zu häufig kostspieligen Reibungsverlusten, etwa dadurch, dass viele Schnittstellen längst nicht digital sind, sondern auf Papier bestehen. Damit steige die Gefahr, dass Projekte falsch geplant werden, es zu Material- und Personalengpässen kommt oder Termine nicht eingehalten werden können.
Mit einem klaren Fokus auf die Digitalisierung ihrer Prozesse sind die Immobilienexperten nach Einschätzung von Arcadis jedoch auf einem guten Weg: „Unsere Umfrage bestätigt, dass die Branche vor einer Art ,iPhone-Moment‘ steht“, sagt Marcus Herrmann, CEO von Arcadis. „Wurden 2007 mit dem iPhone erstmals Telefon, MP3-Player, Internet und Kamera in einem Gerät vereint, so wachsen heute für den gesamten Immobilienbereich relevante Technologien zusammen.“ Vor allem die Kunden seien anspruchsvoller geworden, ergänzt Frank Walter, Head of Performance Driven Engineering & Digital Strategy, bei Arcadis. „Eine integrierte Lösung wird schlicht erwartet. Unsere Herausforderung ist, die Anforderungen der Kunden über eine Plattform zu bedienen.“
Um den sich immer schneller verändernden Anforderungen gerecht werden zu können, benötige die Branche dringend standardisierte Open-Source-Daten als Basis für zuverlässige Marktinformationen und optimierte Prozesse. „In Zeiten von Smart Buildings, die sich flexibel an veränderte Bedarfe anpassen lassen und mit ihrer Umwelt interagieren, werden diese Daten für umfassende, vernetzte und barrierefreie Anwendungen benötigt“, sagt Walter. „Nur wenn die Entwicklungsprozesse ebenso smart wie das gewünschte Endprodukt sind, können die Ziele aller Stakeholder auch wirklich erreicht werden.“
Moderne Technologien und Methoden der Datenerfassung und -analyse, bekannt als „Data Analytics“, „Big Data“ oder auch „Smart Data“, böten Vorteile für die Planung, Verwaltung und Nutzung von Immobilien. Die intelligente Datenverarbeitung erlaube es Investoren und Asset Managern, Gebäude zu bauen und zu betreiben, die sich veränderten Nutzungsbedingungen anpassen. Mit Hilfe von Sensoren werde digital erfasst, wie eine Immobilie tatsächlich genutzt wird und wie sich die Anforderungen an das Gebäude zum Beispiel im Jahresverlauf verändern. Eine intelligente Auswertung und Interpretation dieser Daten liefere wertvolle Anhaltspunkte, um Betrieb und Wartung maximal zu optimieren und zukünftige Objekte noch nutzerzentrierter zu designen.
Quelle: Pressemitteilung Arcadis
Arcadis ist ein globales Planungs- und Beratungsunternehmen in den Bereichen Immobilien, Infrastruktur, Wasser und Umwelt. Das Unternehmen erwirtschaftet mit seinen 27.000 Mitarbeitern in mehr als 70 Ländern einen Umsatz von 3,2 Milliarden Euro. (JF1)