"Angebotsmangel an den Immobilienmärkten lässt REITs kalt"
Immobilien sind nach wie vor stark nachgefragt - entsprechend leergefegt ist der Markt für hochwertige Objekte. Anleger, die in Immobilien investieren wollen, sollten daher abwägen, welches Investmentvehikel sie wählen, schreibt Vincent Bruyère, Senior-Portfoliomanager bei Degroof Petercam AM, in einem Marktkommentar. „Im derzeitigen Marktumfeld bieten Immobilienaktien ein attraktives Chance-Risiko-Profil – nicht zuletzt dadurch, dass sich börsennotierte Immobilienunternehmen durch jede Menge Flexibilität auf Portfolioebene auszeichnen“, so Bruyère.
Gelistete Immobilienunternehmen (REITs) verwalten nicht nur Immobilienportfolios, sondern entwickeln Wohnimmobilien oder andere gewerbliche Objekte, wie Büros, Logistik, Einzelhandel oder Industrieflächen weiter beziehungsweise initiieren in diesen Segmenten ganz neue Projekte. Dieser Mix mache sie deutlich beweglicher als zum Beispiel offene Immobilienfonds, die von ihrer Struktur her Objekte nur dann kaufen, wenn ihnen entsprechende Mittel zufließen. Da dies laut Bruyère in der Regel aber nur nach und nach erfolge und phasenweise auch unregelmäßig sein könne, könnten Immobilienfondsmanager grundsätzlich ein Timing-Problem haben. Dies könne dazu führen, dass sie am Markt verfügbare attraktive Objekte mitunter anderen Investoren überlassen müssen. Die letzte Finanzkrise hat zudem Schwächen aufgezeigt, wenn Objekte ohne wirtschaftliche Perspektive nicht rechtzeitig veräußert werden.
„REITs investieren zunächst eigenes Kapital und sind nicht von Kapitalrückgaben der Anleger betroffen, da der Handel über die Börse erfolgt. Sie können ihre Portfolios ständig nach eigenen Kriterien analysieren und entscheiden, ob einzelne Objekte noch passen oder nicht. Ihre Bestände können so über längere Zeiträume qualitativ fit gehalten werden“, sagt Bruyère.
Einige Indikatoren deuten darauf hin, dass sich der Aufwärtszyklus an Europas Immobilienmärkten bereits in der Endphase befindet. Immobilienexperte Bruyère schätzt die Gesamtaussichten für die nächsten zwei Jahre dennoch relativ robust ein. „Die Hauptrisiken für Immobilien sind ein schneller Anstieg der Zinsen und ein Rückgang der Konjunktur. Schnelle Zinsanstiege sind von Seiten der Zentralbanken mittelfristig nicht zu erwarten. Das begrenzte Angebot und die hohe Nachfrage führen zu einer stabilen Mietsituation mit sehr geringem Leerstand und guten Mieteinnahmen. Die hohe Differenz zwischen Immobilienrendite und Zinsen bietet den Gesellschaften zudem einen ordentlichen Puffer, wenn sich die Konjunktur eintrüben sollte.“
Derzeit werden Immobilienaktien mit einem Abschlag auf ihren Nettoinventarwert gehandelt. Dieser liegt bei rund 18 Prozent für Europa und fünf Prozent für die Eurozone. Dies deutet darauf hin, dass Anleger mit sinkenden Immobilienbewertungen rechnen. „Auf der Grundlage aktueller Marktdaten gehen wir jedoch davon aus, dass die Nettoinventarwerte im Durchschnitt weiter ansteigen werden, und zwar nicht nur in hochwertigen A-Lagen, sondern auch in B-Lagen“, sagt Bruyère. Er erwartet für die nächsten zwei Jahre eine jährliche Gesamtrendite zwischen acht und neun Prozent, wovon eine Hälfte aus der Dividende und die andere Hälfte aus der eigentlichen Kapitalrendite, der Steigerung des Nettoinventarwertes, stammt.
„Bei Degroof Petercam AM sind wir davon überzeugt, dass es Sinn macht, einen Teil jedes Vermögens in europäische börsennotierte Immobilien zu investieren. Die Anlageklasse bietet ein attraktives Ertragsprofil beziehungsweise Wertsteigerungspotenzial sowie robuste Fundamentaldaten und eine hohe Liquidität“, fasst Bruyère zusammen.
Quelle: Pressemitteilung Degroof Petercam AM
Degroof Petercam Asset Management, mit Hauptsitz in Brüssel, ist eine Asset Management-Gesellschaft. Neben Publikumsfonds werden Vermögensverwaltungsmandate für institutionelle Investoren gemanagt. Das Produkt- und Dienstleistungsangebot richtet sich vornehmlich an öffentliche und betriebliche Pensionskassen, Versicherungsgesellschaften, private Banken sowie gemeinnützige Organisationen. (JF1)