Bankenverband: "Harter Brexit unter Corona-Bedingungen unverantwortlich"
„Das Spitzengespräch der EU mit Boris Johnson in dieser Woche hat trotz allseitiger Beteuerungen kaum Fortschritte in die frustrierenden Brexit-Verhandlungen gebracht“, sagt Andreas Krautscheid, Hauptgeschäftsführer des Bankenverbands. Ein harter Brexit würde eine riskante Situation vor allem in Hinblick auf die Stabilität der Finanzmärkte darstellen. Dabei, so Krautscheid, haben beide Seiten ein hohes Interesse, für Finanzdienstleistungen einen sicheren Marktzugang und den gegenseitigen Finanzdialog auf verlässlicher rechtlicher Grundlage sicherzustellen. Der Hauptgeschäftsführer appelliert: „Das muss geregelt werden, ansonsten drohen gerade unter den aktuellen Corona-Bedingungen massive Risiken für Banken, Unternehmen und für die Sicherheit der Finanzmärkte.“
In einem neuen Positionspapier hat der Bankenverband deswegen Forderungen für ein zukünftiges Miteinander von EU und Großbritannien im Finanzsektor formuliert. Angesichts der stagnierenden Verhandlungen in London vertritt der Verband den Standpunkt, dass nur ein Freihandelsabkommen und entsprechende Äquivalenzentscheidungen die reibungslose Fortführung relevanter Finanzgeschäfte garantieren können. Mit den Äquivalenzentscheidungen sollen auch in Zukunft Geschäfte von Banken und somit die Stabilität des Marktes gesichert werden. Zu beidem gibt es trotz voranschreitender Zeit derzeit keine Planungssicherheit. (DFPA/JF1)
Quelle: Pressemitteilung Bankenverband
Der Bundesverband deutscher Banken (Bankenverband) mit Sitz in Berlin ist die Interessenvertretung der privaten Banken in Deutschland. Dem 1951 gegründeten Bankenverband gehören mehr als 210 private Banken und elf Landesverbände an.