Berater PwC: Verunsicherung grassiert auf dem deutschen Investmentmarkt für Immobilien
Eine generelle Verunsicherung grassiert unter den Investoren auf dem deutschen Immobilienmarkt. Die Corona-Pandemie, der Krieg in der Ukraine, Energiekrise, Inflation, Geldpolitik, geopolitische Verwerfungen, galoppierende Baupreise, Unterbrechung der Lieferketten – eine Vielzahl an besorgniserregenden Komponenten hat ihr Scherflein zu dieser generellen Verunsicherung beigetragen. „Nach einer insgesamt positiven Entwicklung auf dem deutschen Immobilien-Investmentmarkt im letzten Jahrzehnt hat sich der im Sommer 2021 einsetzende Abwärtstrend im ersten Halbjahr 2022 fortgesetzt“, kommentiert Thomas Veith, Global Leader Real Estate und Partner bei PwC in Deutschland, die Ergebnisse des „15. PwC Real Estate Investor Survey“, datierend aus dem Oktober 2022.
Veith weiter: „Es ist ein hohes Maß an komplexen Ursachen- und Wirkzusammenhängen, das diesen signifikanten Abwärtstrend und die generelle Verunsicherung unter den Investoren in Deutschland ausgelöst hat. Eine Trendumkehr ist kurzfristig nicht zu erwarten, aktuell muss von einer Fortsetzung der Abwärtsentwicklung ausgegangen werden.“
Hinsichtlich ihrer Einschätzung der Marktentwicklung wurden im Rahmen einer repräsentativen Erhebung traditionell relevante Marktteilnehmer (57 Prozent Investmentmanager, 43 Prozent Asset Manager) nach ihrer subjektiven Meinung für den Survey befragt. Die Daten des Reports zeigten ein durchaus gemischtes Bild des Immobilienmarktes in Deutschland sowohl regional als auch in den einzelnen Assetklassen. Die Renditen bei Core-Büroimmobilien zum Beispiel steigen in den Top-7-Städten (plus 37 Basispunkte) stärker als in den Regionen (plus 30 Basispunkte). 32 Basispunkte im Schnitt steigt die Rendite von Core-Einzelhandelsobjekten in den Top-7-Städten. Auch infolge der Corona-Pandemie festigten Logistikimmobilien ihre Position als die attraktivste deutsche Anlageklasse.
Bei der Befragung der Marktteilnehmer hat sich gegenüber dem März 2022, dem Zeitpunkt des letzten Reports, bei den Marktteilnehmern eine veränderte Einschätzung bei der Entwicklung der Zinsen ergeben. Entgegen der Erhebung im März 2022 prognostiziert die Mehrheit der Investoren, dass die kurzfristigen Zinsen in den nächsten zwölf Monaten steigen werden. Für die kommenden fünf Jahre werden ebenfalls steigende Zinssätze erwartet. Langfristig rechnen 67 Prozent mit einem stabilen Zins, 33 Prozent der Befragten erwarten steigende Zinsen. Unter den Top-7-Städten bleiben Berlin und München mit Renditen von 2,9 Prozent und 3,0 Prozent die attraktivsten Märkte für Core-Büroobjekte. Mit einer Rendite von 3,1 Prozent nimmt Frankfurt den dritten Platz ein. Die höchsten Mieten werden mit 45 Euro pro Quadratmeter in Frankfurt verzeichnet, gefolgt von Berlin mit 42 Euro pro Quadratmeter. Anders noch als im März 2022 verzeichnen nun alle Top-7-Städte ein Renditewachstum. Davon betroffen seien alle Risikoklassen: Der durchschnittliche Renditeanstieg für Core-, Core Plus- und Value Add Objekte beträgt 37 Basispunkte, 13 Basispunkte beziehungsweise 18 Basispunkte. (DFPA/mb1)
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