Berliner Investmentmarkt: Zinsen lassen Investoren weiterhin zögern
In den ersten neun Monaten 2022 verzeichnete der Berliner Investmentmarkt für gewerbliche Immobilien ein Transaktionsvolumen (TAV) von 6,3 Milliarden Euro (minus zwei Prozent im Vergleich zum Vorjahr). Dennoch lag das TAV deutlich über dem Zehn-Jahres-Mittel von 4,8 Milliarden Euro. So das Ergebnis einer Analyse von German Property Partners (GPP).
„Das Zusammenspiel aus Zins- und Baukostenanstieg, Lieferkettenproblemen und dem angespannten geopolitischen Umfeld ist auf dem Berliner Investmentmarkt deutlich spürbar. Trotz starkem Vermietungsmarkt und anhaltender Liquidität ist die Transaktionswilligkeit der Investoren gehemmt“, erklärt Sandra Ludwig, Geschäftsführerin von Grossmann & Berger, Mitglied von GPP.
Im dritten Quartal 2022 erreichte das Verkaufsvolumen für gewerbliche Immobilien einen Wert von 2,2 Milliarden Euro und damit ein Plus von knapp fünf Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal (2,1 Milliarden Euro).
Der Volumenanteil von Portfolioverkäufen erreichte mit 30 Prozent ein Plus von 117 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal (14 Prozent). Mit 71 Prozent nahmen Büro-Immobilien den Großteil des gewerblichen Transaktionsvolumens ein und verzeichneten ein Plus von 86 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal (38 Prozent). Die einzige weitere Assetklasse, die einen zweistelligen TAV-Anteil erreichte, war die Mischnutzung mit zehn Prozent. Internationale Käufer zeigten mit einem TAV-Anteil von 70 Prozent starke Präsenz am Berliner Investmentmarkt (drittes Quartal 2021: 62 Prozent).
Versorgungswerke und Pensionsfonds dominierten mit einem Anteil von 17 Prozent die Käufergruppen. Mit 16 Prozent und zwölf Prozent folgten Fondsmanager und Offene Immobilienpublikumsfonds. Auf Verkäuferseite nahmen Projektentwickler mit 17 Prozent, wie bereits im Vorjahr, den größten Anteil ein, gefolgt von Fondsmanagern mit 16 Prozent und Börsennotierten Immobilieninvestment-AGs/REITs mit 13 Prozent.
Die Spitzenrendite für Büro-Immobilien (2,9 Prozent) und Geschäftshäuser (3,05 Prozent) verzeichnete jeweils ein Plus von 0,25 Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahresquartal. Die Spitzenrendite für Logistikobjekte sank um 0,2 Prozentpunkte auf 3,3 Prozent, stieg aber im Vergleich zum Vorquartal um 0,1 Prozentpunkte. (DFPA/JF1)
German Property Partners (GPP) ist ein deutschlandweites Netzwerk lokal führender Gewerbe-Immobiliendienstleister. Dazu gehören Grossmann & Berger, Anteon Immobilien, Greif & Contzen Immobilien, Blackolive und E & G Real Estate.