CoCo-Anleihen-Markt wächst
Ein fortgesetzt starkes Makroumfeld in Europa und geringere politische Risiken ließen den CoCo-Markt um weitere zehn Milliarden US-Dollar anwachsen. Contingent Convertible Bonds (CoCo-Bonds) sind langfristige nachrangige Schuldverschreibungen mit meist festem Coupon, die bei Eintreten von vorher festgelegten Wandlungskriterien automatisch von Fremd- in Eigenkapital gewandelt werden. Elf Neuemissionen wurden im Quartal aufgelegt, das Gesamtvolumen des CoCo-Markts stieg auf 180 Milliarden US-Dollar.
„Wir beteiligten uns an neun dieser Neuemissionen. Besonders attraktiv erschienen uns Banco Santander, Erste Bank, HSBC (in US-Dollar) und die national führende mexikanische Bank Banorte. Als Signal für die kontinuierliche Reifung des CoCo-Markts ist zu werten, dass das Bail-in der beiden ausstehenden AT1-CoCo-Bonds der Banco Popular (sowie der Tier-2-Anleihe) keine größeren Auswirkungen hatte“, so Daniel Björk, Manager des „Swisscanto (LU) Bond Fund Invest Coco“.
Der „Swisscanto (LU) Bond Fund CoCo“ verbuchte ein starkes Quartal mit einer Bruttogesamtrendite von rund fünf Prozent (abgesichert in Schweizer Franken, davon 3,5 Prozent Kursrendite und 1,5 Prozent Carry-Rendite). „Wie schon im ersten Quartal kann er damit sehr gut mit dem gesamten CoCo-Markt mithalten. Zum Vergleich: Die Benchmark BofA Merrill Lynch (BAML) CoCo Index verzeichnete im zweiten Quartal 2017 eine Gesamtrendite von rund 3,6 Prozent (abgesichert in Schweizer Franken, davon 2,2 Prozent Kursrendite, 1,4 Prozent Carry-Rendite), was unter anderem einer Verengung der Credit Spreads um 45 Basispunkte (Bp) auf 375 Bp zuzuschreiben war. Der Credit Spread der Fondspositionen verengte sich um 80 Bp (und damit um 35 Bp mehr als am Gesamtmarkt) auf 410 Bp. Dass wir die CoCo-Bonds von Banco Popular gemieden hatten, wirkte sich ebenfalls positiv auf die relative Fonds-Performance aus“, so Björk.
Zur aktuellen Positionierung sagt der Manager: „Wir gewichten auf US-Dollar lautende CoCos unter. Auf Länderebene gewichten wir die stärksten spanischen und italienischen Banken über und halten eine Untergewichtung in britischen Banken. Und bei den Emittenten weist das Portfolio Übergewichtungen in den größten spanischen und italienischen Banken auf. Diese aktuelle Positionierung ergibt insgesamt für den Fonds zum Quartalsende eine Verfallsrendite von 5,8 Prozent, einen Credit Spread von 410 Bp und eine modifizierte Duration von 4,1 Jahren (vor Abzug von Gebühren und Währungsabsicherung).“
Ausblickend meint Björk: „Der CoCo-Markt wird weiter von einem Umfeld profitieren, das erstens von starkem europäischen Wachstum geprägt ist, zweitens die meisten großen europäischen Banken mit wachsenden Kapitalpuffern und guten Gewinnen zeigt sowie drittens das Kuponausfallrisiko bei CoCos mit regulatorischen Maßnahmen reduziert hat. Der durchschnittliche Spread im europäischen CoCo-Markt liegt derzeit bei rund 440 Bp und ist immer noch 40 Bp höher als das Level von 400 Punkten vom Juni 2014. Dabei ist das Makro-Umfeld heute deutlich stärker als damals, die Kapitalausstattung der Banken hat sich verbessert und der Reifegrad des CoCo-Markts hat deutlich zugenommen. Die 440 Basispunkte sehen auch im Vergleich zu EUR und US High Yield attraktiv aus. Obwohl wir am CoCo-Markt auch weiterhin Volatilität erwarten, sind die aktuellen Credit Spreads am CoCo-Markt fundamental gut unterstützt. Deshalb halten wir den CoCo-Markt für eines der attraktivsten Segmente des globalen Fixed-Income-Universums.“
Quelle: Marktkommentar Swisscanto
Swisscanto Invest ist die Produkt- und Dienstleistungsmarke der Swisscanto Holding AG und ihrer Tochtergesellschaften. Das Unternehmen mit Sitz in Zürich ist seit 2015 eine einhundertprozentige Tochtergesellschaft der Zürcher Kantonalbank. Die Swisscanto-Gruppe beschäftigt rund 180 Mitarbeiter und hat 147,8 Milliarden Schweizer Franken Assets under Management (Stand: Dezember 2016). (JF1)