Berliner Industrie- und Logistikimmobilienmarkt zeigt sich krisensicher
Nach Ablauf des dritten Quartals 2022 verzeichnete der Berliner Industrie- und Logistikimmobilienmarkt laut dem Immobiliendienstleister Colliers einen Flächenumsatz von rund 889.800 Quadratmetern und damit ein Allzeithoch. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (410.200 Quadratmeter) hat sich der Flächenumsatz verdoppelt. Die im ersten Quartal in die Statistik aufgenommene Eigennutzeransiedlung von Tesla mit rund 327.000 Quadratmetern war der Hauptfaktor für den überdurchschnittlichen Flächenumsatz. Ohne den Sondereffekt Tesla lag der Flächenumsatz bei rund 562.800 Quadratmetern und damit bereits circa 37 Prozent über dem Vorjahreswert.
Colliers registrierte am Berliner Industrie- und Logistikimmobilienmarkt in den ersten drei Quartalen 2022 sieben Abschlüsse über 20.000 Quadratmeter, wovon drei auf Handelsunternehmen entfielen. Vor allem in den ersten beiden Quartalen waren Lebensmittelhändler sehr aktiv. Im dritten Quartal entfiel die größte Anmietung mit rund 30.000 Quadratmetern auf einen Logistikdienstleister.
Die hohe Nachfrage seitens Handelsunternehmen spiegelt sich zum einen im Anteil dieser Nutzerklasse am gesamten Flächenumsatz (40 Prozent) wider und zum anderen in der positiven Mietpreisentwicklung. Die Spitzenmiete für Neubauobjekte stieg im Zwölf-Monatsvergleich um 13 Prozent und knackte bereits im zweiten Quartal die Sieben-Euro-Marke. Die Flächenknappheit ist im Stadtgebiet deutlich weiter fortgeschritten als im Umland, sodass die Spitzenmiete für Logistikobjekte über 3.000 Quadratmeter aktuell 7,20 Euro pro Quadratmeter beträgt (plus sechs Prozent im Vergleich zum Vorjahr). Der Flächenmangel und die hohen Mieten im Stadtgebiet führen dazu, dass Nutzer immer weiter ins Umland verdrängt werden. Folglich stieg die Spitzenmiete für Logistikobjekte im Umland um acht Prozent auf aktuell 5,20 Euro pro Quadratmeter.
Laut Colliers bleibt der Berliner Industrie- und Logistikimmobilienmarkt aufgrund seiner attraktiven Mietpreisentwicklung und der vielen Neubauobjekte, die in den vergangenen Jahren auf den Markt kamen, auch für Investoren ein attraktiver Markt. Insgesamt wurden in den ersten drei Quartalen rund 422 Millionen Euro in der Logistikregion Berlin investiert. Nach Frankfurt (716 Millionen Euro) ist Berlin damit der Markt mit dem zweithöchsten Ergebnis für die ersten drei Quartale 2022. „Bereits während der Covid-Krise haben wir gesehen, dass der Industrie- und Logistikimmobilienmarkt Berlin sehr robust ist und teilweise überdurchschnittliche Renditen erzielen konnte. Der Markt profitiert von der attraktiven Nutzerstruktur, die überwiegend aus Unternehmen aus dem E-Commerce-Bereich besteht sowie von dem Hauptstadt-Bonus. Auch in der aktuellen Krise stellen wir fest, dass diese beiden Faktoren einen positiven Einfluss auf die Renditen haben. Wir erwarten, dass dieser Trend weiter andauern wird und wir auch in den kommenden Monaten zwar ein eingetrübtes, aber solides Transaktionsgeschehen registrieren werden“, so Endre Rebák, Head of Industrial & Logistics bei Colliers in Berlin. (DFPA/JF1)
Die Colliers International Deutschland GmbH ist ein Immobilienberatungsunternehmen und an den Standorten Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln, Leipzig, München, Nürnberg, Stuttgart und Wiesbaden vertreten.