"Deutsche Wirtschaft bereits im Rückwärtsgang"
Während mittlerweile Konsens über eine bevorstehende Rezession in Deutschland herrscht, sind die Zeiten des Wachstums wohl jetzt schon vorüber, schreibt Robert Greil, Chefstratege bei der Privatbank Merck Finck, in seinem aktuellen „Wochenausblick“.
„Die deutsche Wirtschaft befindet sich spätestens seit September im Rückwärtsgang“, so Greil. Der Chefstratege von Merck Finck verweist darauf, dass die Verbraucher nach der Urlaubssaison zunehmend Geld für ungemütlichere Zeiten zurücklegen: „Die Ersparnisse aus Corona-Einschränkungszeiten sind weitgehend aufgebraucht, so dass jetzt trotz ‚Doppel-Wums‘ neue aufgebaut werden.“ Greil: „Der deutsche Abschwung dürfte daher erst einmal primär von der Konsumseite kommen, während die Industrie zwar auch langsam weniger produziert, was allerdings von den vollen Auftragsbüchern vorerst noch abgepuffert wird.“
Kommende Woche stehen neben den finalen Einkaufsmanagerindizes gerade in den USA wichtige Konjunkturdaten auf der Agenda: am Montag (3. Oktober) und Mittwoch (5. Oktober) die „ISM“-Einkaufsmanagerberichte für die Industrie und den Dienstleistungssektor, dazwischen am Dienstag (4. Oktober) Auftragseingangszahlen und am Freitag (7. Oktober) der amerikanische Arbeitsmarktbericht für September. Da Letzterer neben den Inflationszahlen mit der wichtigste Determinator für die weitere Fed-Politik sein dürfte, ist er besonders bedeutend. Am 8. Oktober wird zudem in China ein Einkaufsmanagerbericht für den Dienstleistungssektor publiziert.
In Deutschland kommen am Mittwoch (5. Oktober) die Handelsbilanz, am Donnerstag (6. Oktober) Auftragseingangsdaten und am Freitag (7. Oktober) die Industrieproduktions- sowie Einzelhandelszahlen – allesamt für August. Auf Eurozonen-Ebene stehen am Dienstag (4. Oktober) zudem die Produzentenpreise und am Freitag (7. Oktober) die Einzelhandelsumsätze für diesen Monat an. (DFPA/JF1)
Merck Finck begleitet Vermögen von Privatkunden, mittelständischen Unternehmen sowie Institutionen wie Kirchen und Stiftungen. Von 13 Standorten aus werden unter anderem Private Banking- und Vermögensverwaltungsdienstleistungen angeboten. Merck Finck ist Teil der Quintet Private Bank, die mit örtlichen Banken an 45 Standorten in sechs europäischen Ländern vertreten ist und ein Kundenvermögen in Höhe von rund 100 Milliarden Euro verwaltet.