Hohe Lebenshaltungskosten bremsen Investitionsneigung von Privatanlegern
Weltweit schränkt rund jeder fünfte Privatanleger (18 Prozent) Investitionen ein, um steigende Haushaltsrechnungen zu bezahlen. Dennoch scheint die Stimmung für das vierte Quartal optimistischer zu sein, so der jüngste Retail Investor Report von der Social-Investing-Plattform eToro.
Die vierteljährliche Umfrage unter 10.000 Privatanlegern in 13 Ländern, verteilt auf drei Kontinenten, darunter 1.000 deutsche Investoren, ergab, dass zwei von fünf (41 Prozent) der weltweit Befragten in den vergangenen drei Monaten ihren Geldbetrag für Investitionen reduziert haben. Dies spiegelt sich in einem Rückgang des Vertrauens der Privatanleger wider: In den vergangenen zwölf Monaten ist es um 17 Punkte von 81 Prozent im dritten Quartal 2021 auf 64 Prozent im dritten Quartal dieses Jahres gesunken.
Trotz der sich verschlechternden Marktbedingungen, die sich auf das Vertrauen auswirken, wird erwartet, dass die Zahl derjenigen, die ihre Investitionen im vierten Quartal reduzieren wollen, auf 31 Prozent zurückgeht. Dies gilt für 37 Prozent der deutschen Befragten. 69 Prozent der weltweiten Umfrageteilnehmer, und fast 63 Prozent der deutschen Anleger, planen, in den nächsten drei Monaten gleich viel oder mehr Geld zu investieren – ein Hinweis darauf, dass sie das vierte Quartal weniger pessimistisch sehen.
Die Inflation bleibt das zweite Quartal in Folge die größte Sorge der Privatanleger: 24 Prozent nannten sie als Hauptrisiko für ihre Portfolios, gefolgt von der Lage der Weltwirtschaft (22 Prozent). Bei den deutschen Befragten sehen 31 Prozent die Inflation als größtes externes Risiko, gefolgt vom Zustand der Weltwirtschaft und internationalen Konflikten an zweiter (20 Prozent) beziehungsweise dritter Stelle (16 Prozent).
Angesichts dieser Risiken gehen viele Anleger weltweit zu einer defensiven Haltung über: Die Zahl unter ihnen, die Bargeld halten, stieg innerhalb eines Jahres von 26 Prozent auf 46 Prozent. Im Gegensatz dazu ist die Zahl der weltweiten Anleger, die Energietitel halten, die traditionell eine Absicherung gegen die Inflation darstellen, dürfte in den nächsten drei Monaten um vier Prozent auf 51 Prozent steigen. Der Anteil der Privatanleger, die ihr Geld in den Finanzdienstleistungs- und den Industriesektor, beide typischerweise zyklisch und nicht defensiv, investiert haben, wird dagegen von 65 Prozent auf 57 Prozent beziehungsweise von 45 Prozent auf 41 Prozent zurückgehen.
Die Daten zeigen auch, dass die Mehrheit der Privatanleger langfristig denkt: Zwei Drittel (63 Prozent) wollen eine einzelne Anlage über Jahre oder Jahrzehnte halten, während nur drei Prozent sich als Daytrader bezeichnen. Ein vergleichbar ähnliches Bild zeigt sich auch unter den deutschen Umfrageteilnehmer. Ein Drittel der Befragten gibt zudem an, dass ihr Hauptziel bei der Geldanlage die langfristige finanzielle Sicherheit ist. Bei deutschen Anlegern ist Altersvorsorge mit fast 46 Prozent das primäre Ziel. (DFPA/JF1)
eToro ist eine Online-Trading- und Investment-Community. Sie verbindet ein globales Netzwerk von über neun Millionen Nutzern.