Marktdynamik auf dem Frankfurter Logistikmarkt nimmt ab
Im ersten Quartal 2022 wurde am Frankfurter Logistikmarkt ein Flächenumsatz von 47.000 Quadratmetern registriert. Damit wurde das Vorjahresquartal um 59 Prozent verfehlt. Außerdem liegt das Ergebnis 62 Prozent unter dem zehnjährigen Durchschnitt. Dies ergibt die Analyse des Immobiliendienstleisters BNP Paribas Real Estate (BNPPRE).
Das insgesamt schwache Auftaktquartal sei laut BNPPRE allerdings mit großer Wahrscheinlichkeit mehr denn je als Momentaufnahme zu interpretieren. „Im Markt kann trotz der weiterhin herausfordernden wirtschaftlichen Rahmenbedingungen eine anhaltend hohe Nachfrage nach Hallenflächen registriert werden. Insbesondere im Frankfurter Kerngebiet bleibt der Angebotsengpass marktbestimmend. Vor allem bei Gesuchen, die einen kurzfristigen Abschluss und geringe Mietvertragslaufzeiten erfordern, bleibt ein deutlicher Nachfrageüberhang an der Tagesordnung“, sagt Christopher Raabe, Geschäftsführer und Head of Logistics & Industrial bei BNPPRE. Die Spitzenmiete hat im ersten Quartal 2022 um zehn Cent angezogen und notiert aktuell auf dem neuen Höchstwert von 7,20 Euro pro Quadratmeter (plus drei Prozent gegenüber dem ersten Quartal 2021).
Besonders im kleinen und mittleren Flächensegment präsentiert sich das Transaktionsgeschehen robust, heißt es seitens des Immobiliendienstleister weiter. Auf Abschlüsse mit einer Fläche von jeweils unter 5.000 Quadratmetern entfallen entsprechend fast 54 Prozent des bisherigen Umsatzes. Großabschlüsse sind bis dato deutlich unterrepräsentiert und es konnte noch kein Deal mit einer Fläche von mehr als 20.000 Quadratmeter erfolgreich zum Abschluss gebracht werden. Die in Führung liegenden Logistikdienstleister, deren Marktanteil aktuell bei überdurchschnittlichen 50 Prozent notiert, haben die zwei größten Abschlüsse des ersten Quartals beigesteuert. Auf den Plätzen folgen Industrie- und Produktionsunternehmen mit 20,5 Prozent und Handelsunternehmen mit knapp 19 Prozent.
Laut BNPPRE sei deutlich mehr Bewegung im Markt als die jüngsten Zahlen vermuten lassen. Viele Unternehmen seien bemüht, ihre Lieferketten in Deutschland zu stärken. Das Transaktionsgeschehen dürfte besonders bei den Großabschlüssen in den kommenden Monaten deutlich an Tempo zulegen.
„Der für das Marktgebiet typische Angebotsengpass, insbesondere im Kerngebiet, wird vorerst bleiben, denn zum einen kommen zahlreiche Projektentwicklungen erst 2023 auf den Markt, zum anderen werden diese Flächen oftmals bereits vor Fertigstellung komplett vorvermietet. Das Mietpreisgefüge kennt in Frankfurt aktuell nur eine Richtung: aufwärts. Die Angebots-Nachfrage-Relation wie auch die steigenden Baukosten sind Treiber dieser Entwicklung“, sagt Bastian Hafner, Head of Logistics & Industrial Advisory bei BNPPRE. (DFPA/JF1)
Das international tätige Immobilienberatungsunternehmen BNP Paribas Real Estate S.A.S. (BNPPRE) ist eine Tochtergesellschaft der französischen Großbank BNP Paribas.