NRW.Bank-Geschäftsklima: Wirtschaft schöpft vorsichtig Hoffnung
Die Stimmung in der nordrhein-westfälischen Wirtschaft hat sich im November zum ersten Mal seit Mai dieses Jahres wieder aufgehellt. Das zeigt das NRW.Bank.ifo-Geschäftsklima, das im November deutlich gestiegen ist. Die Rezession im Winterhalbjahr dürfte damit nicht so stark werden, wie noch vor einigen Wochen erwartet.
Das NRW.Bank.ifo-Geschäftsklima ist im November um 6,0 Saldenpunkte auf minus 10,5 Punkte gestiegen. Das ist der erste Anstieg nach fünf rückläufigen Monaten in Folge. Ausschlaggebend für die Aufhellung der Stimmung in der Wirtschaft sei einzig der sehr starke Anstieg der geschäftlichen Erwartungen. Zugleich trübte sich die aktuelle Lage der Unternehmen weiter ein. Unter dem Strich habe sich damit der im Vormonat große Abstand zwischen sehr pessimistischen Geschäftserwartungen und der Lagebeurteilung etwas verringert. Im Handel hat sich das Klima im Vergleich zwischen den Branchen am stärksten verbessert. Die Groß- und Einzelhändler schätzten ihre aktuelle Lage im November etwas besser ein. Die Geschäftserwartungen legten sogar deutlich zu. Grund seien unter anderem die staatlichen Entlastungspakete, die den inflationsbedingten Kaufkraftverlust der Konsumenten etwas abfedern dürften. Gleichwohl blickt gegenwärtig noch mehr als jedes zweite Unternehmen des Groß- und Einzelhandels pessimistisch auf die Zukunft. Auch in den Dienstleistungssektoren hat sich das Geschäftsklima stark verbessert. Die Unternehmen waren weniger pessimistisch im Hinblick auf die kommenden Monate. Nach vier Monaten in Folge, in denen Rückgänge verzeichnet wurden, nahm die Zufriedenheit mit der aktuellen Geschäftslage etwas zu. Vor allem im Gastgewerbe verbesserte sich das Klima. Im Grundstücks- und Wohnungswesen wiederum trübte sich die Stimmung aufgrund der schwachen Baukonjunktur weiter ein.
Nur im Bauhauptgewerbe trübte sich das Klima im November weiter ein. Noch nie zuvor blickten die Baufirmen pessimistischer in die Zukunft. Angesichts der oft kaum mehr kalkulierbaren Baukosten sowie der rasch steigenden Bauzinsen, werden vermehrt Projekte zurückgestellt oder gestrichen. Jedes zehnte Bauunternehmen sei bereits von Auftragsstornierungen betroffen. (DFPA/mb1)
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