Umfrage zu Kryptowährungen: Steigendes Interesse, aber große Skepsis
Nach den jüngsten Kurseinbrüchen bei Kryptowährungen wie Bitcoin, Ethereum und Co. haben zwei Drittel der Deutschen kein Vertrauen mehr in digitale Zahlungsmittel. Das ist das Ergebnis einer telefonischen Befragung von 1.004 Personen ab 16 Jahren in Deutschland im Auftrag des Digitalverbands Bitkom.
Laut der Mehrheit der Befragten (68 Prozent) eignen sich Kryptowährungen nur für Spekulanten, die schnell Geld machen wollen. Allerdings geht ein Drittel (33 Prozent), davon aus, dass sich Kryptowährungen als langfristige Geldanlage eignen und ein Fünftel (21 Prozent) sieht in ihnen sogar eine sichere Alternative zum etablierten Geldsystem. „Die letzten ein, zwei Jahre waren geprägt von der Institutionalisierung und Regulierung des Krypto-Marktes. Bei der Mehrheit der Privatinvestoren in Deutschland hat das bisher nicht zu einem Vertrauensschub geführt“, sagt Patrick Hansen, Bereichsleiter Blockchain beim Bitkom. „Diejenigen, die investieren, tun das insbesondere zur langfristigen Geldanlage und nicht in erster Linie um Kryptowährungen als Zahlungsmittel zu nutzen. Kryptowährungen werden dabei ähnlich wie zum Beispiel Gold als alternative Anlageklasse zur Risikodiversifizierung genutzt.“
Das Wissen über Kryptowährungen nimmt indes in der Bevölkerung weiter zu. So haben inzwischen 82 Prozent schon einmal davon gehört oder gelesen. Im vergangenen Jahr waren es noch 76 Prozent, im Jahr 2019 erst 68 Prozent. Zwar sagt noch immer eine Mehrheit von 58 Prozent, Kryptowährungen seien ihnen persönlich zu kompliziert, verglichen mit dem Vorjahr (66 Prozent) ist das aber ein deutlicher Rückgang. Trotzdem haben nur drei Prozent bereits direkt Kryptowährungen gekauft. Weitere vier Prozent haben indirekt in Kryptowährungen investiert, etwa über Fonds oder ETF, die sich auf Kryptowährungen spezialisiert haben. Hansen. „Vor dem Investieren sollte man sich mit den Vor- und Nachteilen der verschiedenen Wege auseinandersetzen – und natürlich sollte sich jede und jeder bewusst sein, dass diese Investitionen risikobehaftet sind.“ Rund ein Fünftel (19 Prozent, 2020: 18 Prozent) lässt sich davon aber nicht abschrecken und hat zwar noch nicht investiert, kann sich das aber künftig vorstellen. Sieben von zehn (70 Prozent, 2020: 73 Prozent) wollen aber auch künftig einen Bogen um Bitcoin & Co. machen. (DFPA/JF1)
Quelle: Pressemitteilung Bitkom
Der Bitkom - Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V. mit Sitz in Berlin ist ein deutscher Digitalverband. Der im Jahr 1999 gegründete Verband vertritt mehr als 2.000 Unternehmen der digitalen Wirtschaft, unter ihnen gut 1.000 Mittelständler, über 500 Start-ups und viele weitere Global Player.