"Weiterer Renditeanstieg bei Berliner Büroimmobilien absehbar"
Für die ersten drei Quartale 2022 registrierte die international tätige Immobilienberatung Cushman & Wakefield (C&W) in Berlin gewerbliche Immobilientransaktionen mit einem Volumen von 5,92 Milliarden Euro - ein Minus von zwölf Prozent gegenüber Vorjahr und minus acht Prozent im Vergleich zum Fünf-Jahresdurchschnitt. Das Transaktionsvolumen war im dritten Quartal mit 2,14 Milliarden Euro etwas höher als in den ersten beiden Quartalen.
Mit 2,85 Milliarden Euro und einem Anteil von 48 Prozent am Gesamttransaktionsvolumen waren Büroimmobilien im ersten Dreivierteljahr wieder die umsatzstärkste Assetklasse. Mischgenutzte Immobilien erzielten ein Volumen von knapp 1,8 Milliarden Euro. Trotz stark gestiegener Finanzierungszinsen und Baukosten sowie der wirtschaftlichen Unsicherheit waren gewerbliche Grundstücke in der Hauptstadt gefragt und erzielten Erlöse von 575 Mio. EUR. Logistik- und Industrieimmobilien erzielten mit 365 Millionen Euro und sechs Prozent Umsatzanteil ein etwas schwächeres Ergebnis als im Vorjahreszeitraum (500 Millionen Euro, sieben Prozent). Handelsimmobilien spielten mit 130 Millionen Euro und zwei Prozent Umsatzanteil kaum eine Rolle.
Aktuell beträgt die Bürospitzenrendite 3,20 Prozent und liegt damit im Vorjahresvergleich 60 Basispunkte höher. Begonnen hat der Anstieg im zweiten Quartal mit 25 Basispunkten und setzte sich nun im dritten Quartal mit einem Anstieg um 35 Basispunkte fort. Bis zum Jahresende geht C&W von einem weiteren Renditeanstieg aus, da das aktuelle Niveau der Finanzierungszinssätze noch nicht vollständig eingepreist ist.
Die Spitzenrendite für Logistikimmobilien stieg ebenfalls und beträgt aktuell 3,60 Prozent, was 50 Basispunkte mehr sind als im Vorquartal und wieder dem Niveau des Vorjahreszeitraums entspricht. Bei innerstädtischen Geschäftshäusern in 1A-Lagen fiel der Anstieg geringer aus. Die Spitzenrendite liegt dort mit 3,40 Prozent zehn Basispunkte über dem Vorquartal und noch fünf Basispunkte niedriger als im dritten Quartal 2021.
Core-Immobilien waren mit 33 Prozent das umsatzstärkste Segment, auch wenn dessen Anteil im Vorjahresvergleich um acht Prozentpunkte gesunken ist. Diese Risikoklasse hat laut C&W wegen der gestiegenen Finanzierungszinsen bei immer noch geringen Mietrenditen deutlicher als andere an Attraktivität bei Investoren verloren, die sich aufgrund des schwierigen Preisfindungsprozesses hier zunehmend abwartend verhalten. Value-add-Objekte hatten einen Umsatzanteil von 25 Prozent, gefolgt von Core+ mit 21 Prozent und Opportunistic mit 17 Prozent.
C&W erwartet im vierten Quartal keine Jahresendrallye. Die aktuellen Energie- und Inflationsprobleme lassen erwarten, dass sich die Finanzierungsbedingungen nicht zeitnah verbessern werden und sich das Transaktionsvolumen daher im nächsten Jahr deutlich reduzieren wird. (DFPA/JF1)
Cushman & Wakefield, Inc. ist ein internationales Immobilienberatungsunternehmen mit Sitz in New York. Das 1917 gegründete Unternehmen beschäftigt mehr als 50.000 Mitarbeiter in weltweit über 60 Ländern. In Deutschland ist das börsennotierte Unternehmen mit Niederlassungen in Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Leipzig und München vertreten.