Bankenverband begrüßt Pläne zur Kapitalmarktunion
Am 24. September 2020 hat die Europäische Kommission ihren Aktionsplan zur Schaffung einer Kapitalmarktunion vorgestellt. Ziel des Planes ist es, die europäischen Kapitalmärkte zu stärken und auszubauen. „Ein effizienter, gemeinsamer Kapitalmarkt ist dringlicher denn je“, sagt Christian Ossig, Hauptgeschäftsführer des Bankenverbandes. „Wir brauchen ihn, um den Wiederaufbau nach Covid-19 und die Modernisierung der europäischen Wirtschaft zu finanzieren und Europas Wettbewerbsfähigkeit und Souveränität dauerhaft zu sichern. Die Europäische Kommission hat hierfür nun wichtige Eckpfeiler gesetzt.“
Laut Bankenverband seien unter den 16 Aktionspunkten insbesondere die Vorschläge zur Überarbeitung der Verbriefungsregeln hervorzuheben. Diese erweiterten den Finanzierungsspielraum der Banken, um die Wirtschaft mit Krediten zu versorgen.
Auch eine Verbesserung der grenzüberschreitenden Wertpapierabwicklung und eine stärkere Harmonisierung der Regeln zur Quellensteuererstattung würden künftig grenzüberschreitende Investitionen innerhalb der EU erleichtern.
Mit Blick auf den Austritt des Vereinigten Königreichs aus der Europäischen Union dürfe die Kapitalmarktunion nicht mehr auf die lange Bank geschoben werden, warnt Ossig. Die Vollendung der Kapitalmarktunion lasse sich in kurzer Zeit zwar nicht bewerkstelligen, jedoch sollte das politische Momentum genutzt werden, um echte Fortschritte zu erreichen.
Eine echte Kapitalmarktunion brächte auch den Bürgern Vorteile. Sie könnten leichter am Wachstum der europäischen Wirtschaft teilhaben. Dies sei wichtig, damit sie vor dem Hintergrund anhaltender Niedrigzinsen Privatvermögen aufbauen und ihre Altersvorsorge stärken könnten, so Ossig. Die Kommission habe richtig erkannt, dass dies nicht zuletzt durch eine bessere, finanzielle Bildung unterstützt werden könne. (DFPA/JF1)
Quelle: Pressemitteilung Bankenverband
Der Bundesverband deutscher Banken (Bankenverband) hat seinen Hauptsitz in Berlin. Er repräsentiert 180 private Banken, rund 25 außerordentliche Mitglieder (zum Beispiel Fintechs) und elf Landesverbände.