Europäische Kommission will Struktur der WP-Aufsicht europäisieren
Ginge es nach dem Willen der Europäischen Kommission, würde die EU-Aufsichtsbehörde für den Finanzmarkt (ESMA) die Aufsicht über die Wirtschaftsprüfer (WP) übernehmen. Das Institut der Wirtschaftsprüfer in Deutschland (IDW) hat diesbezüglich seine Bedenken gegenüber dem Bundesfinanzministerium (BMF) geäußert. Bisher ist die Aufsicht Sache der Mitgliedstaaten, die aus Sicht des IDW die WPs auch besser beaufsichtigen können, weil sie näher am Berufsstand sind.
Das Subsidiaritätsprinzip gebietet, dass die EU nur tätig werden darf, wenn Maßnahmen von den Mitgliedstaaten selbst nicht effektiv durchgeführt werden können. Davon kann laut IDW bei der WP-Aufsicht in Deutschland nicht die Rede sein. Außerdem hat die Europäische Kommission zur Verbesserung der Aufsicht auf EU-Ebene den Ausschuss der Europäischen Abschlussprüfungsaufsichtsbehörden (Committee of European Auditing Oversight Bodies, CEAOB) geschaffen, der erst im vergangenen Jahr seine Arbeit aufgenommen hat. Dem IDW zufolge ist bisher nicht bekannt, dass dort ein Defizit der nationalen Aufsichten zu Tage getreten wäre.
Quelle: Pressemitteilung IDW
Das Institut der Wirtschaftsprüfer in Deutschland e.V. (IDW) vereint Wirtschaftsprüfer und Wirtschaftsprüfungsgesellschaften Deutschlands auf freiwilliger Basis. Das Unternehmen mit Sitz in Düsseldorf zählt 82 Prozent (11.952) aller Wirtschaftsprüfer in Deutschland zu seinen Mitgliedern (Stand 30. Juni 2017). (JF1)