"Geschlossenes Sondervermögen stärkt deutschen Fondsstandort"
Der Zentrale Immobilien Ausschuss (ZIA), Interessenverband der Immobilienwirtschaft, befürwortet den am 3. Dezember 2020 vorgelegten Referentenentwurf für ein Fondsstandortgesetz (FOG). „Damit werden wichtige Impulse für den ins Hintertreffen geratenen deutschen Fondsstandort gegeben“, sagt Jochen Schenk, Vizepräsident des ZIA.
„Dem enormen Kapitalbedarf für die ökologische Transformation von Immobilien muss ein unterstützendes und intelligentes Kapitalanlagerecht gegenüberstehen. Mit dem geschlossenen Sondervermögen greift das Bundesfinanzministerium einen Vorschlag auf, den der ZIA mit seinen Mitgliedern entwickelt hat. Kapitalverwaltungsgesellschaften stünde damit ein weiteres Vehikel zur Verfügung, um die Bedürfnisse der unter enormen Investitionsdruck stehenden institutionellen Anleger besser bedienen zu können“, so Schenk. Neben dem geschlossenen Sondervermögen sollen für das Publikums-Segment mit Infrastruktur-Sondervermögen und geschlossenen Master-Feeder-Strukturen weitere Fondsvehikel auf den Weg gebracht werden.
Der Entwurf sieht darüber hinaus gesetzliche Anpassungen im Kapitalanlagegesetzbuch (KAGB) vor, durch die Konzeption, Management und Rechnungslegung bei offenen und geschlossenen Fonds vereinfacht werden. Auch dort habe das Ministerium viele Vorschläge des ZIA bereits umgesetzt. Das Fondsstandortgesetz soll zudem dazu dienen, notwendige europäische Vorgaben zum grenzüberschreitenden Fondsvertrieb, der Taxonomie sowie zu den ESG-Informationspflichten für Kapitalverwaltungsgesellschaften zu implementieren – ESG steht für Environment (Umwelt), Social (Soziales) und Governance (Unternehmensführung).
Schenk bewertet den Entwurf insgesamt positiv, sieht aber auch noch Möglichkeiten für Optimierung: „Mit dem Entwurf zum Fondsstandortgesetz ist ein wichtiger Schritt gemacht. Jetzt geht es darum, die Vorschläge im weiteren Verfahren noch feinzutunen.“ (DFPA/JF1)
Quelle: Pressemitteilung ZIA
Der Zentrale Immobilien Ausschuss e.V. (ZIA) mit Sitz in Berlin ist eine Interessenvertretung der deutschen Immobilienwirtschaft. Er hat die Verbesserung des wirtschaftlichen, rechtlichen, steuerlichen und politischen Umfelds der Immobilienbranche zum Ziel. Als Unternehmer- und Verbändeverband sind im Jahr 2006 gegründeten ZIA mehr als 28 Mitgliedsverbände zusammengeschlossen, die für rund 37.000 Unternehmen der Branche sprechen.