VKS-Sachwert-Kongress 2024: Drei Sachwert-Assetklassen für wirtschaftliche Zukunft
Infrastruktur, Erneuerbare Energien und Private Equity – lukrative Assetklassen der Sachwert-Anlage, die sich neben das klassische und wertbeständige Immobilien-Investment stellen. Mit Vorträgen und einem Round Table ermöglichte der VKS-Sachwerte-Kongress einen Überblick über diese Anlageformen.
Der Bereich Infrastruktur zerfällt in drei Segmente, nämlich die Verkehrsinfrastruktur, die Ver- und Entsorgung sowie die Soziale Infrastruktur wie beispielsweise Schulen oder Kindertagesstätten. „Logistikequipment wie Güterwagen, Lokomotiven, Wechselkoffer oder Standardcontainer sind Teil der Verkehrsinfrastruktur. Sie bilden die Grundlage des heutigen und zukünftigen Welthandels und sind damit zentraler Bestandteil der weltweiten Lieferketten“, sagte André Wreth, Geschäftsführer von Solvium Capital: „Der Bedarf an Logistikequipment ist stabil und krisenfest.“
Für 400 bonitätsgeprüfte Mieter habe Solvium ein risikogestreutes Portfolio über drei Teilmärkte aufgebaut, nämlich Standardcontainer speziell für den innerasiatischen Warenverkehr, Wechselkoffer, die überwiegend in der DACH-Region, aber auch in Nachbarstaaten eingesetzt würden und auch Güterwagen der Normalspur in Europa. Variabel sind auch die Anlagemöglichkeiten, so Wreth: Anleger können entweder Namensschuldverschreibungen zeichnen oder Container-Direktinvestments vornehmen. Auch sei ein alternativer Investmentfonds (AIF) in Vorbereitung.
Bis 2045 würde sich der Stromverbrauch verdoppeln, erläuterte Bernd Rickels, Direktor Business Development bei der Euramco-Unternehmensgruppe: Die Stromproduktion aus Wind und Photovoltaik würde sich in diesem Zeitraum durch die zunehmende Umstellung auf Erneuerbare Energien sogar verfünffachen. Dem könne nur durch einen massiven Ausbau der Erneuerbaren Energie gerecht werden. Euramco habe ein Transaktionsvolumen von rund 2,4 Milliarden Euro im Bereich Erneuerbare Energien/Infrastruktur begleitet, sagte Rickels.
Einer der Schwachpunkte beim Ausbau der Erneuerbaren Energie war die mangelnde Stromspeicherkapazität, die Schwankungen bei der Stromproduktion ausgleichen könnte. Auch waren die Kosten für Batteriezellen sehr hoch, meinte Clemens Mack, Geschäftsführer von Ökorenta Finanz: Betrugen die Kosten zur Speicherung einer Kilowattstunde 2013 noch 535 US-Dollar, lagen sie 2023 bei nur noch 107 US-Dollar – und werden weiter sinken: „Ein wahrer Booster für die Erneuerbaren Energien“, meinte Mack. Seit 2008 entwickelt, baut und betreibt die hep-Unternehmensgruppe Solarparks an politisch stabilen und wirtschaftlich attraktiven Standorten – insbesondere in den USA und Kanada sowie Japan und Deutschland, sagte Gerhard Simon, Senior Director Retail Funding der hep-Gruppe. Die Zukunft der Erneuerbaren Energien liege weiterhin bei Wind und Solar; „grüner“ Wasserstoff wäre noch keine wirtschaftliche Alternative.
Sicherheit sei das wichtigste Anlagekriterium für Privatanleger und stände noch vor der Rendite, meinte Nico Auel, Geschäftsführer der RWB Partners GmbH. Nur etwas für Reiche und risikoreich, heißt es oft, wenn es um Private Equity geht. Seine Mission sei es, Private Equity zu einem Standardbaustein für Privatanleger zu machen. Der Weg dorthin: Die risikogestreute Investition über Dachfonds, die wiederum in spezialisierte Zielfonds mit einer Vielzahl von Zielunternehmen investieren. Durch Investitionen zu unterschiedlichen Finanzierungsanlässen, unterschiedlichen Zeitpunkten und unterschiedlichen Regionen verfolge er damit ein „Balanced Portfolio Concept“, so Auel. (LJH)
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Der Beitrag ist zuerst in EXXECNEWS Ausgabe 20 erschienen.