Banken spüren Druck durch Wettbewerber aus dem Internet
92 Prozent der Bankentscheider fühlen sich durch neue Anbieter aus dem Internet in ihrem Kerngeschäft bedroht. 2012 waren dies mit 83 Prozent noch etwas weniger. Dies ergab der aktuelle „Branchenkompass Banken 2014“ von Sopra Steria Consulting. Von Internetunternehmen wie Facebook, Google, Amazon oder neuen Fintechs erwarten mehr als zwei Drittel der Banken erstarkenden Wettbewerb. Besonders Banken mit Privatkundenschwerpunkt sehen sich betroffen (75 Prozent). Zusätzlich wächst aus Sicht der befragten Bankentscheider die Bedrohung durch Wettbewerber aus dem Mobile Payment. 60 Prozent der Banken sehen hier eine ernsthafte Gefahr. Steigende Konkurrenz um die Hoheit über den Kundenkontakt nehmen auch 58 Prozent der Banken aus Richtung der übergreifenden Banking-Portale wahr. Insbesondere Österreichs Banken sind hier vorsichtig (80 Prozent).
In diesem schwierigen Marktumfeld setzen die Banken auf Kompetenzen, die ihnen Branchenfremde nicht so schnell streitig machen können, wie die Finanzberatung. 59 Prozent der befragten Banken planen Projekte, um die Beratung der Privatkunden weiter zu stärken. „Ein Ausbau der Beratungskompetenz ist sicher eine erfolgversprechende Strategie für Banken“, so Dirk Lamprecht, Bankenexperte bei Sopra Steria Consulting. „Schließlich gehört viel Phantasie dazu, sich eine kompetente Online-Beratung für komplexe Finanzprodukte vorzustellen, zum Beispiel für Altersvorsorge oder Immobilienkauf.“ So investieren Sparkassen und Genossenschaftsbanken überdurchschnittlich häufig in Beratung (Privatkundenberatung: 77 beziehungsweise 66 Prozent; Firmenkundenberatung: 74 beziehungsweise 63 Prozent). Bei den österreichischen Banken stehen momentan andere Themen, wie Wertpapiergeschäft und Vermögensverwaltung, stärker im Vordergrund.
Die Finanzberatung ist aber nur ein Hebel im Wettbewerb gegenüber Online-Anbietern. „Klassische Finanzinstitute profitieren auch von einem Vorsprung beim Vertrauen der Kunden in puncto Sicherheit, Zuverlässigkeit und Qualität des Zahlungsverkehrs, den sie weiter ausbauen sollten”, ergänzt Lamprecht. „Da auf absehbare Zeit beide Geschäftsmodelle erfolgreich sein werden, sollten sie auch die Digitalisierung des Zahlungsverkehrs vorantreiben und bei Bedarf mit Drittanbietern zusammenarbeiten.“
Quelle: Pressemitteilung Sopra Steria
Sopra Steria Consulting ist ein Business Transformation Unternehmen. Als ein Anbieter für digitale Transformation bietet Sopra Steria ein umfassendes Angebotsportfolios für End-to- End-Services am Markt: Beratung, Systemintegration, Softwareentwicklung und Business Process Services. Mit 35.000 Mitarbeitern in über 20 Ländern erzielte Sopra Steria 2013 einen Pro-forma-Umsatz in Höhe von 3,1 Milliarden Euro. (AZ)