Candis: Neue KI-Anwendung für die Finanzbranche
Die Digitalisierung ist in den meisten Branchen längst angekommen. In vielen Abteilungen der Betriebe sind digitale Lösungen nicht mehr wegzudenken. Doch deutsche Finanzabteilungen haben Aufholbedarf: Obwohl die Buchhaltung für den Erfolg eines Unternehmens von entscheidender Bedeutung ist, ist der Anteil manueller und ineffizienter Prozesse besonders hoch. Die Cloud-Software Candis helfe dabei, Rechnungen schnell und einfach freizugeben, statt Kollegen den Pendelordner hinterherzutragen.
Das Potenzial erkannten laut Candis auch Investoren wie Viola Fintech, Lightspeed und Viola Ventures und gaben in zwei Finanzierungsrunden insgesamt 30 Millionen US Dollar. Christian Ritosek, CEO und Gründer von Candis, bestätigt mithilfe der kräftigen Finanzspritze weitere Innovationen: „Mit dem starken Wachstum stiegen natürlich auch die Anforderungen unserer Kund:innen. Die Erweiterung unseres Angebots um intelligente Firmenkarten ist der nächste logische Schritt, da wir Unternehmen dadurch einen vollumfänglichen Einblick in ihre gesamten Ausgaben geben können.“
In Deutschland seien lediglich 25 Prozent der Buchhaltungsabteilungen ausreichend digital aufgestellt. Ordner mit eingeklebten Belegen und Mitarbeiter, die verzweifelt vermisste Rechnungen suchen, seien ein gängiges Bild. Darauf deute eine Pleo-Studie hin, die gemeinsam mit dem Umfrageinstitut Yougov durchgeführt wurde. Befragt wurden rund 3.000 Entscheider und Budgetverantwortliche in ganz Europa, darunter auch 512 in Deutschland. Der Arbeitsaufwand für die manuelle Buchhaltung beläuft sich bei zwei Drittel der befragten Unternehmen aktuell auf einen Arbeitstag im Monat. Jedes fünfte Unternehmen benötigt sogar eine Woche. In jeder fünften deutschen Firma geißelt die manuelle Buchhaltung selbst das Management mit administrativen Aufgaben an den Schreibtisch, so die Studie. Deshalb wurde Candis entwickelt, um Unternehmen mithilfe des digitalen Tools mehr Kontrolle und Transparenz zu geben. Es verschaffe einen 360-Grad-Überblick über Unternehmensausgaben sowie visualisiert und kategorisiert alle Ausgaben in Echtzeit mit einem Klick.
Durch die Einführung von Kreditkarten erhalten Kunden einen zentralen Überblick über alle Unternehmensausgaben in Echtzeit. Wo man früher wochenlang auf die monatliche Abrechnung warten musste, ließen sich die Kreditkartentransaktionen nun in Echtzeit einsehen. Durch den intelligenten Matching-Algorithmus der Software lassen sich die entsprechenden Belege laut Unternehmen direkt verknüpfen. „Statt die Kreditkarte der Geschäftsleitung herumzureichen, werden die Mitarbeiter:innen mit eigenen virtuellen oder physischen Kreditkarten ausgestattet“, sagt der Gründer von Candis. Damit entfielen zahlreiche Schritte, die alle Beteiligten Zeit und Nerven kosten: „Neue Karten können innerhalb von Sekunden beantragt und ausgestellt werden. Auch individuelle Budgets und hohe Limits werden flexibel festgelegt - immer genehmigt von der Finanzabteilung“, betont Ritosek. All dies geschehe direkt in Candis, ohne die Anwendung verlassen zu müssen. (DFPA/mb1)
Die Candis GmbH wurde 2015 in Berlin gegründet und bietet ein automatisiertes Tool zum Rechnungsmanagement.