Commerzbank: Weltweite Wachstumsdynamik für Ausbau der Windenergie ist intakt
Die globalen Wachstumstreiber für den Ausbau der erneuerbaren Energien – hierzu zählten ein weiterhin global steigender Energiebedarf, der Klimawandel, die unsichere Versorgungslage von Primärenergieträgern sowie abnehmende Gestehungskosten für erneuerbare Energie – bleiben weiterhin stabil und führen insgesamt auch künftig zu weiterem Wachstum. Der deutsche Windmarkt ist stabil, auch wenn „die Sturm-und-Drang-Zeit vorbei“ ist, so Günter Tallner, Bereichsvorstand Nord Mittelstandsbank & Erneuerbare Energien der Commerzbank.
Im globalen Windmarkt beobachte man vor allem eine Verschiebung des Wachstums von Europa nach Asien sowie kurz- bis mittelfristig nach Nordamerika. Zum anderen verlagere sich das Wachstum technologisch von onshore zu offshore. So sei zu erwarten, dass sich im Hinblick auf den jährlichen Zubau an Windkapazität das Verhältnis von offshore zu onshore von derzeit rund fünf Prozent auf rund 25 Prozent in zehn Jahren erhöhe.
Während im Onshoremarkt eine Abflachung des Wachstums über die nächsten Jahre zu erwarten sei, sieht die Commerzbank im Offshoremarkt nach wie vor große Wachstumspotenziale. Das Capex-Volumen der genehmigten Windparks liege bei circa 100 Milliarden Euro. Die Industrie sei deutlich kapitalintensiver und die Anzahl der relevanten Hersteller entsprechend kleiner. Auch dieser Markt reife zügig, was beispielsweise an zunehmenden Standardisierungen in der Projektentwicklung zu erkennen sei.
Die für die globale Entwicklung beschriebenen Trends zeigten sich auch auf dem deutschen Markt. Das Wachstum des Windmarktes wird laut Commerzbank (onshore und offshore zusammen) insgesamt von neun Prozent per annum in den vergangenen zehn Jahren auf fünf Prozent pro anno in den kommenden zehn Jahren sinken. Die Einführung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) 2017 mit einer auf Ausschreibungen basierenden Mengensteuerung werde zu einem noch größeren Wettbewerb und einer noch stärkeren Professionalisierung der Branche führen.
Gleichwohl blieben Windprojekte in etablierten Märkten, wie Deutschland, nicht zuletzt aufgrund der aktuellen Zinslandschaft und der langfristig gut prognostizierbaren Cashflows, eine sehr gefragte Assetklasse, sowohl auf der Eigenkapital- als auch auf der Fremdkapitalseite. Es zeige sich an dieser Entwicklung aber auch, dass Deutschland von der ersten Phase der Energiewende, in der es primär um den Zubau erneuerbarer Energien gegangen sei, nun in die zweite Phase der Energiewende gekommen sei. In dieser stehe die Frage der Integration der erneuerbaren Energien in das Gesamtsystem der Energiewirtschaft, zum Beispiel über Speicher, intelligente Netze und Sektorkopplung, im Mittelpunkt. So hänge die Reduzierung des Wachstums in Deutschland auch damit zusammen, dass der Netzausbau mit dem Zubau der erneuerbaren Energien nicht Schritt halte und dadurch hohe Kosten entstünden (beispielsweise Redispatch und Erdverkabelung).
Quelle: Pressemitteilung Commerzbank
Die 1870 gegründete Commerzbank AG mit Hauptsitz in Frankfurt am Main ist eine international agierende Geschäftsbank mit Kernmärkten in Deutschland und Polen. (JF1)