Credit Suisse verliert in Q2 über vier Milliarden Franken an Kundengeldern in Europa
Verwalten, nicht verlieren! – so sollte zumindest die Aufgabe der Großbank Credit Suisse lauten. Beim Vermögen europäischer Kunden verbuchten die Eidgenossen im 2. Quartal 2014 allerdings einen Abfluss von rund 4 Milliarden Franken.
Die Credit Suisse vermeldet für das zweite Quartal 2014 zwar insgesamt einen erfreulichen Neugeldzufluss von 11,8 Milliarden Franken im Bereich Private Banking & Wealth Management. Doch bei genauerem Hinsehen sind die Zahlen wenig berauschend: Konkret musste die Bank allein im 2. Quartal 2014 einen Abfluss von weiteren 4,1 Milliarden Franken aus dem grenzüberschreitenden Geschäft in Europa verbuchen.
Dabei handelt es sich größtenteils um ehemals unversteuerte Vermögen, welche die Kunden entweder abgezogen haben oder für die hohe Beträge im Rahmen der Pauschalbesteuerung aufgewendet werden mussten. Abflüsse musste die Bank auch im strategischen Geschäft verbuchen. Die Credit Suisse unterscheidet dabei zwischen strategischen und nicht-strategischen Geschäften – letztere sind Bereiche, die sie aufgrund der Steuerproblematik nicht mehr weiterführt. Aber selbst die Abflüsse im strategischen Bereich betrugen immer noch 2,9 Milliarden Franken. Das ist vergleichsweise viel gemessen am gesamten Neugeldzufluss im zweiten Quartal 2014.
Quelle: www.finews.ch
Die Credit Suisse AG ist eine der größten global tätigen Finanzdienstleistungsunternehmen mit Hauptsitz in Zürich. Aufgrund ihrer Größe und „Systemrelevanz“ unterliegt die Bank einer besonderen Überwachung und strengeren Anforderungen an die Ausstattung mit Eigenkapital. Die Credit Suisse beschäftigt weltweit rund 47.400 Mitarbeiter, hat rund zwei Millionen Privatkunden und mehr als 100.000 Firmenkunden. Ende 2012 wies die Credit Suisse eine Bilanzsumme von 924,2 Milliarden und einen Reingewinn von 1,349 Milliarden Franken aus. Die Kundenvermögen beliefen sich auf 1.250,8 Milliarden Franken.