Deka gründet Blockchain-Tochter
Das Wertpapierhaus der Sparkassen, die Deka Bank, bündelt sein Blockchain-Know-how und gründet die SWIAT GmbH. Kern der hundertprozentigen Deka Bank-Tochter ist die Transaktions- und Innovationsplattform SWIAT (Secure Worldwide Interbank Asset Transfer). Geschäftsführer von SWIAT ist Henning Vollbehr.
Auf der SWIAT-Plattform können Wertpapierprozesse digitalisiert werden. Wofür bislang etwa bei der Emission eines Wertpapiers aufwendige Abstimmungen und Dokumentationen bis hin zur klassischen Papierurkunden notwendig waren, reichen heute wenige Klicks für eine Umsetzung in Echtzeit. Der Prozess werde so nicht nur effizienter, schneller und günstiger, sondern auch sicherer, so die Deka Bank.
SWIAT soll zu einem Marktkonsortium aufgebaut werden und bietet Banken, Asset Managern und Infrastrukturdienstleistern an, Teil der Plattform zu werden und offene Schnittstellen zu nutzen. Die Plattform stellt eine gemeinsame Blockchain-Infrastruktur zur Verfügung, auf der die Teilnehmer eigene Produkte entwickeln und an den Markt bringen können. „SWIAT stößt die Tür in die neue Finanzwelt auf. Auf der Plattform können Finanzinstitute innovative Geschäftsmodelle entwickeln und die Infrastruktur für ein neues digitales Finanzökosystem entscheidend mitprägen“, sagt Vollbehr, Geschäftsführer der neu gegründeten Gesellschaft. Der Diplom-Mathematiker arbeitet seit 2006 bei der Deka Bank und verantwortete zuletzt die Weiterentwicklung der Front-Office-Systeme des Kapitalmarktgeschäfts – und war der Projektleiter für SWIAT.
Ziel von SWIAT ist es, die noch weitgehend fragmentierten Prozesse innerhalb der Branche abzulösen und gemeinsame Standards für die internationale Wertpapierabwicklung zu schaffen. „Die Digitalisierung wird die Finanzmärkte in den nächsten Jahren deutlich verändern. Finanzmarktteilnehmer müssen sicherstellen, dass sie anschlussfähig bleiben. Das wird nur gelingen, wenn wir bei Infrastrukturthemen kooperieren. SWIAT bietet diese Chance“, sagt Martin K. Müller, Vorstandsmitglied der Deka Bank. Die Plattform nutzt die Prozesse und Mechanismen der teilnehmenden Institute und lässt sich in deren bestehende Infrastruktur integrieren. (DFPA/JF1)
Die Deka Bank ist das Wertpapierhaus der Sparkassen, gemeinsam mit ihren Tochtergesellschaften bildet sie die Deka-Gruppe. Mit Total Assets in Höhe von rund 378 Milliarden Euro sowie über fünf Millionen betreuten Depots ist sie einer der größten Wertpapierdienstleister und Immobilien-Asset Manager in Deutschland. (Stand:30. September 2021).