Direktverkauf setzt sich von Banken weiter ab
In der Schaden- und Unfallsparte deutscher Versicherer blieb die Ausschließlichkeitsorganisation (AO) im Jahr 2014, trotz leicht fallendem Trend, der wichtigste Vertriebskanal. Der Marktanteil liegt bei rund 50 Prozent. Es folgen die unabhängigen Vermittler, die kombiniert mit den Internetportalen 30 Prozent erreichen, und der Direktvertrieb (acht Prozent), der seinen Vorsprung gegenüber dem Bankvertrieb weiter ausgebaut hat. Dies sind die Kernergebnisse des „Vertriebswege-Surveys“, der 2015 zum zehnten Mal von der Unternehmensberatung Willis Towers Watson durchgeführt wurde.
Die befragten Versicherungsgesellschaften bilden knapp 80 Prozent des deutschen Marktes nach Beitragseinnahmen ab. In den kommenden Jahren rechnen deutsche Schaden-/Unfallversicherer vor allem mit Wachstum für den Absatz über Vergleichsportale und für den Direktvertrieb. „Zu den großen Herausforderungen zählen wir daher, dass Produkte und Vertriebsmodelle an diese Entwicklung angepasst werden“, so Michael Klüttgens, Leiter Versicherungsberatung bei Willis Towers Watson.
Befragt zu ihrer Einschätzung hinsichtlich der Bedeutung der Vertriebswege in den kommenden fünf Jahren, sehen die weitaus meisten Teilnehmer (84 Prozent) Wachstumspotenzial für Internetportale, aber viele auch für den Direktvertrieb (76 Prozent). „Diese Entwicklung beobachten wir schon das dritte Jahr in Folge“, so Wiesenewsky. „Ein Großteil der Kunden informiert sich bereits heute online, so dass digitale Vertriebskanäle künftig stark wachsen könnten. Die Herausforderung besteht allerdings noch darin, Produkte und Vertrieb so anzupassen, dass es auch vermehrt zum Online-Abschluss kommt.“
Quelle: Pressemitteilung Willis Towers Watson
Willis Towers Watson ist eine international tätige Unternehmensberatung. Der Konzern, der sich Anfang 2016 aus der Willis Group und Towers Watson zusammenschloss, beschäftigt rund 39.000 Mitarbeiter in mehr als 120 Ländern. (mb1)