LBBW übernimmt Berlin Hyp
Das Kreditinstitut Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) übernimmt den gewerblichen Immobilienfinanzierer Berlin Hyp, eine Tochtergesellschaft der Landesbank Berlin, die ihrerseits zu 100 Prozent den Sparkassen gehört. Über die finanziellen Details wurde Stillschweigen vereinbart.
Wie die LBBW weiter mitteilt, verfolgen beide Banken im gewerblichen Immobilienfinanzierungsgeschäft eine ähnliche Strategie. Die Berlin Hyp hat per 30. Juni 2021 ein Finanzierungsportfolio von rund 25 Milliarden Euro im Bestand. Bei der LBBW betrug das entsprechende Finanzierungsvolumen im Geschäftsfeld gewerbliche Immobilienfinanzierung rund 26 Milliarden Euro. Beide Häuser verfolgen eine gleichermaßen konservative Risikopolitik, die sich in einer Loan-to-Value-Relation (LTV) im Finanzierungsbestand von unter 55 Prozent widerspiegelt. Im Portfolio dominieren jeweils Bürogebäude und Wohnimmobilien. „In unserem Heimatmarkt Deutschland verbreitern wir unseren Marktzugang in unseren Kernsegmenten. Und in unseren Auslandsaktivitäten ergänzen wir uns ausgezeichnet“, sagt Thorsten Schönenberger, der im Vorstand der LBBW das Immobilien- und Projektfinanzierungsgeschäft verantwortet.
Eine weitere Gemeinsamkeit ist der langjährige Fokus auf Nachhaltigkeit. Laut Unternehmensangaben zählen beide Banken zu den führenden Emittenten nachhaltiger Anleihen (ESG-Bonds) unter den europäischen Geschäftsbanken.
Sascha Klaus, Vorstandsvorsitzender der Berlin Hyp, sagt: „Die Berlin Hyp hat sich in den vergangenen Jahren durch umfassende Digitalisierungsprojekte und eine vorausschauende ESG-Strategie optimal auf die Zukunft vorbereitet. Diese Stärken bringen wir künftig in die LBBW ein. Davon profitieren die Kunden beider Häuser.“ Die Berlin Hyp wird innerhalb des LBBW-Konzerns als eigenständige Tochtergesellschaft unter ihrer Marke geführt. Für Kunden sowie Mitarbeiter der LBBW und der Berlin Hyp ändert sich damit nichts.
Mit der Transaktion entsteht zugleich das führende Kompetenzcenter für gewerbliche Immobilienfinanzierungen innerhalb der S-Finanzgruppe. Beide Häuser bieten den Sparkassen eine Vielzahl von Produkten und Dienstleistungen an.
„Wir wollen die partnerschaftliche Zusammenarbeit mit den Sparkassen fortsetzen und vertiefen“, sagt Rainer Neske, Vorstandsvorsitzender der LBBW. „Dies gilt für das Immobiliengeschäft, in dem wir jetzt gemeinsam mit der Berlin Hyp das Angebot noch weiter verbessern. Das gilt aber auch für andere Geschäftsfelder, etwa das Kapitalmarktgeschäft.“
Die Transaktion steht unter dem Vorbehalt der kartellrechtlichen Genehmigung und muss noch von den zuständigen Gremien der Sparkassenorganisation genehmigt werden. Das Closing der Transaktion ist für Sommer 2022 geplant. (DFPA/JF1)
Die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) ist ein Kreditinstitut mit Hauptsitz in Stuttgart. Mit rund 10.100 Mitarbeitern und einer Bilanzsumme von rund 276 Milliarden Euro zählt sie zu den zehn größten Kreditinstituten Deutschlands.