Stiftung Warentest: Bankempfehlungen für nachhaltige Fonds "eher mittelmäßig"
Anleger, die ihr Geld nachhaltig investieren möchten, können sich von einer Bank beraten lassen. Dort ist die Beratung allerdings mit Vorsicht zu genießen: Für die April-Ausgabe der Zeitschrift „Finanztest“ führte die Stiftung Warentest verdeckte Beratungsgespräche mit sechs ausgewählten Banken durch. Ihr Fazit: Es gibt gute Ansätze, aber nur mittelmäßige Fondsempfehlungen.
Oftmals stehen die hauseigenen Fonds im Fokus der Banken, auch wenn diese nicht immer die beste Option sind. Das ergaben die verdeckten Beratungsgespräche. Mit der Risikoeinstufung und Auswahl der passenden Anlagevorschläge waren die Testerinnen und Tester zufrieden. Doch es fehlten oft Detailinformationen über nachhaltige Fonds, die Beratenden unterschieden nicht zwischen streng und weniger streng nachhaltig und befragten die Ratsuchenden nicht nach ihren eigenen Vorstellungen zur Nachhaltigkeit.
Die wichtigsten Schritte für eine erfolgreiche Bankberatung stellt Finanztest in einer Checkliste zusammen. Es wird auch gezeigt, wie Anleger ein grünes Depot selbst aufbauen können. Wer schon ein Depot besitzt, habe zwei Möglichkeiten in Richtung Nachhaltigkeit umzusatteln: Im Zuge einer Radikalkur werden die alten Fonds auf einen Schlag verkauft und das gesamte Geld umgeschichtet. Wer die mit dem Verkauf verbundenen Kosten vermeiden will, kann die alten Fonds behalten und nur die Sparpläne stoppen. Die neuen Zahlungen laufen dann auf die neuen nachhaltigen Fonds. (DFPA/TH1)
Die Stiftung Warentest wurde 1964 auf Beschluss des Deutschen Bundestages gegründet, um dem Verbraucher durch die vergleichenden Tests von Waren und Dienstleistungen eine unabhängige und objektive Unterstützung zu bieten.