Studie: Banken digitalisieren sich aus der Bedrängnis

Sieben von zehn Banken und Sparkassen in Deutschland halten ihr Geschäftsmodell in der aktuellen Form nicht mehr für tragfähig. Die Institute steuern vor allem digital gegen. Insgesamt 70 Prozent investieren strategisch in die Verzahnung der Vertriebskanäle, in konkurrenzfähige digitale Produkte sowie in automatisierte Prozesse, um Kosten zu einzusparen. Ebenso viele bauen die Qualität der Beratung massiv aus, um sich von Wettbewerbern abzugrenzen und die eigene Marke zu stärken. Das sind die Ergebnisse des neuen „Branchenkompass Banking 2017“ von Sopra Steria Consulting und dem F.A.Z.-Institut.

Ein strategischer Umbau lasse sich in kaum einem Institut vermeiden: Trotz 1,9 Prozent Wachstum des Bruttoinlandsprodukts im Jahr 2016 und positiven Prognosen für 2017 könnten die Banken von diesen Effekten nicht profitieren. Mit Krediten und Einlagen sei kaum noch ein profitables Geschäft zu machen. Dazu komme, dass Vorschriften wie PSD 2, MiFID II und DSGVO Unmengen an Ressourcen verschlingen und dass digitale Wettbewerber an Bedeutung gewännen. „Die Bankenbranche schaltet in den Aktionsmodus. Die Entscheider erkennen, dass sich die äußeren Bedingungen nicht bessern: Die Banken werden deshalb in den kommenden drei Jahren eine Menge in den Aufbau einer neuen Zukunft investieren“, sagt Stefan Lamprecht, Division Director Banking von Sopra Steria Consulting.

Diese Zukunft sei für die Masse der Banken und Sparkassen digital. Insgeamt 82 Prozent der Institute verfolgen mittlerweile eine Digitalisierungsstrategie. Den Rundumschlag im gesamten Unternehmen wage allerdings nicht jedes Institut. Jedes zweite beginnt mit Teilprojekten. Großbanken treiben die Digitalisierung beispielsweise verstärkt über so genannte Digi-Labs voran, wie Start-up Neugelb der Commerzbank, Digitalfabrik der Deutschen Bank und HVB Innovation Lab der HypoVereinsbank. Die Banken hätten zudem die Herausforderung der Fintechs und Neobanken angenommen. Der Kurs lautet bei der Mehrheit Kooperation statt Konfrontation. 61 Prozent der Institute befinden sich in Partnerschaften mit Fintechs oder haben selbst ein Start-up gegründet. Dieser Trend wird sich fortsetzen, so die Studie: Es dominieren die eigene Gründung (34 Prozent) und Kooperation (26 Prozent) mit Fintechs. 13 Prozent der Banken streben eine Übernahme an.

Das Gewinnen neuer Kunden wollen nur wenige Banken über ein Angebot auf fremden Internetseiten erreichen. Knapp die Hälfte der befragten Institute verfolgt die Strategie, sich in den nächsten drei Jahren auf den weiteren Ausbau der eigenen Plattformen zu konzentrieren, um von dort aus auch bankferne Produkte anzubieten. Fast ein Viertel bestätigt, sich auf Plattformen anderer Anbieter zu konzentrieren, beispielsweise Vergleichsportale.Im Zahlungsverkehr will die Bankenbranche verlorengegangene Marktanteile zurückerobern. Das von Sparkassen, Genossenschaftsbanken und Privatbanken gestartete Zahlungssystem Paydirekt soll bereits 2018 von deutlich mehr Onlinehändlern angeboten werden. Mit Technologien wie Blockchain und Beratung durch Roboter beschäftigten sich Banken frühzeitig, um diese Felder nicht an Wettbewerber zu verlieren. RoboAdvisory- und Blockchain-Lösungen gibt es derzeit bei 14 Prozent der befragten Banken. Rund jedes fünfte Institut arbeitet an einer konkreten Anwendung.

Der strategische Umbau sorgt in der Bankenbranche zudem für Anpassungen bei den Produkten und Dienstleistungen. 62 Prozent der Institute, die ihr Geschäftsmodell verändern, wollen sich auf bestimmte Zielgruppen konzentrieren. Aus den steigenden Eigenkapitalanforderungen durch Basel III und der Überarbeitung des Kreditrisikostandards lässt sich beispielsweise eine stärkere Konzentration auf Firmenkundenkredite mit kleineren Volumina ableiten.

Zugleich plant jedes zweite Institut mit großem Veränderungsbedarf eine Konsolidierung des Produktportfolios. Dabei befinden sie sich auf einer Gratwanderung zwischen zu kostenintensiver Breite und Tiefe der Produktpalette und einem zu kleinen Angebot, das individuelle Lösungen für die Kunden nicht ausreichend unterstützen würde.

Quelle: Pressemitteilung Sopra Steria Consulting

Sopra Steria Consulting ist ein Anbieter für digitale Transformation und bietet Beratung, Systemintegration, Softwareentwicklung, Infrastrukturmanagement sowie Business Process Services. (mb1)

www.steria.com

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