Umfrage: Asset Manager stecken mehr Ressourcen in ESG
Immer mehr Vermögensverwalter integrieren ESG in ihre Anlageprozesse und haben entsprechende Ressourcen ausgebaut, so das Ergebnis einer von dem Asset Manager Russell Investments durchgeführten Umfrage unter 400 Vermögensverwaltern weltweit. In der sechsten jährlichen ESG-Manager-Umfrage wurden Vermögensverwalter aus den Bereichen Aktien, Anleihen, Real Assets und Private Markets zu deren Einschätzungen und zur Integration von ESG in den Anlageprozess befragt. ESG steht für die Nachhaltigkeitsaspekte Umwelt, Soziales und Unternehmensführung.
Die vom Manager-Research-Team von Russell Investments durchgeführte Erhebung zeigt, dass 78 Prozent der Manager (plus fünf Prozent gegenüber dem Vorjahr) ESG quantitativ oder qualitativ in den Anlageprozess einfließen lassen. Fortschritte waren dabei in nahezu allen Regionen zu verzeichnen. Vor allem kontinentaleuropäische Asset Manager konnten ihre Führungsrolle bei der ESG-Integration festigen. 97 Prozent von ihnen gaben an, ESG-Faktoren in den Anlageprozess einfließen zu lassen, gefolgt von Australien und Neuseeland (93 Prozent).
Kanada, die USA und Großbritannien verzeichneten das stärkste Wachstum im Vergleich zur letztjährigen Umfrage. Der Vorsprung zwischen Kontinentaleuropa und anderen Regionen spiegele sich auch in den personellen Ressourcen wider. 90 Prozent der kontinentaleuropäischen Asset Manager (plus 22 Prozent gegenüber dem Vorjahr) beschäftigen Experten, die sich nahezu ausschließlich mit ESG-Themen befassen. In Japan, der Nummer zwei im Länder-/Regionenvergleich, sind es 67 Prozent der Asset Manager. Schlusslichter sind Kanada und die USA, wo nur 26 Prozent beziehungsweise 36 Prozent der Asset Manager Experten mit Fokus auf ESG beschäftigen.
Governance ist nach wie vor der wichtigste ESG-Aspekt. Für 82 Prozent der Befragten hat dieser Faktor den größten Einfluss auf die Investitionsentscheidungen, was den Effekt einer guten Unternehmensführung auf den langfristigen Unternehmenswert unterstreicht. Umweltaspekte werden jedoch wichtiger – vor allem in Europa. Dort hat sich der Anteil der Manager, für die dieser ESG-Faktor am wichtigsten ist, gegenüber 2019 auf knapp 25 Prozent mehr als verdoppelt. In den USA und Kanada wächst zwar auch die Zahl der Asset Manager, für die Umweltaspekte am wichtigsten sind. Dort sind es aber nur 13 Prozent beziehungsweise 14 Prozent der Vermögensverwalter, für die dieser ESG-Faktor dominiert.
Als Quelle für ESG-Informationen nannten die Befragten Engagement beziehungsweise den Dialog mit Emittenten. Bemerkenswert sei, dass proaktives Engagement bei Anleihe-Managern besonders an Bedeutung gewonnen hat. 92 Prozent von ihnen gaben an, dass sie regelmäßig mit den Unternehmen, in die sie investieren, zu ESG-Themen in Kontakt stehen. Eine wachsende Zahl von Bond-Managern berichtet, dass sie so einen besseren Einblick erhalten, die Transparenz verbessern und Geschäftspraktiken beeinflussen können. (DFPA/mb1)
Quelle: Pressemitteilung Russell Investments
Russell Investments ist ein weltweit tätiger Asset Manager mit Sitz in Seattle. Das 1936 gegründete Unternehmen beschäftigt rund 1.800 Mitarbeiter.