Unterhauswahl: Märkte erwarten einen „Boris-Boom“
Die britischen Wähler haben der Konservativen Partei von Premierminister Boris Johnson bei der Unterhauswahl eine deutliche Mehrheit verschafft. John Stopford (Investec AM) kommentiert den Ausgang der Wahl wie folgt:
Wir erwarten eine weitere Erholung des Pfunds und der britischen Inlandsaktien aufgrund der gesunkenen Unsicherheit und der Beseitigung des Risikos einer marktunfreundlichen Politik, obwohl ein beträchtlicher Teil davon aufgrund der Vorab-Umfrageergebnisse bereits eingepreist war. Die politische Unsicherheit im Vereinigten Königreich hat sich in geringeren Unternehmensinvestitionen offenbart, wodurch sich das BIP-Wachstum in fünf der letzten acht Quartale geschwächt wurde.
Hinzu kam ein verhaltener Wohnungsmarkt, dessen Immobilienpreise nicht mit der Inflationsentwicklung mithalten konnten. Der Sieg der Konservativen sorgt für kurzfristige wirtschaftliche Klarheit, da das Vereinigte Königreich endgültig aus der EU austreten wird und die Nettoinvestitionen des öffentlichen Sektors wieder auf ein historisch hohes Niveau steigen werden.
Wir gehen davon aus, dass die Märkte einen kleinen „Boris-Boom" erwarten. Dieser würde tendenziell höhere Renditen bei Staatsanleihen bedeuten (das Vereinigte Königreich ist einer der teuersten Märkte für Staatsanleihen) und das Pfund aufwerten lassen. Wir gehen jedoch davon aus, dass die Erholung nur in einem begrenzten Maß erfolgt, da es möglicherweise nach einer „Brexit-Übergangsphase“ schnell wieder zu Unsicherheiten über die künftigen Handelsbeziehungen zwischen dem Vereinigten Königreichs und der EU kommen kann. Um die Auswirkungen der mit der Wahl verbundenen Unsicherheit auf das Portfolio zu begrenzen, ist die Gewichtung von britischen Inlandsunternehmen und des Pfunds im „Global Multi-Asset Income Fonds“ relativ gering.
John Stopford ist Head of Multi-Asset Income bei Investec Asset Management in London und Fondsmanager des defensiven Mischfonds „Global Multi Asset Income Fund”.