Winning by not losing
Gastbeitrag von Thomas Justen, Jyske Capital: Diversifizieren Sie Ihr Aktienportfolio mit der „Jyske Equities Low Volatility“-Strategie:
Höheres Risiko = höherer Ertrag? Von dieser scheinbaren Selbstverständlichkeit gehen viele Investoren grundsätzlich aus. Eine bekannte und vielfach getestete Marktanomalie hat jedoch empirisch nachgewiesen, dass Aktien mit niedrigem Risiko und geringer Schwankungsbreite höhere Renditen erwirtschaften. Damit steht diese Anomalie nicht nur im Gegensatz zu weit verbreiteten Anleger-Grundsätzen, sondern widerlegt diese auch. Bei einem langfristigen Investment-Horizont profitieren Anleger nicht durch risikoreiche Investments, sondern durch eine lange Haltedauer. Anlagestrategien mit Fokus auf „niedrige Volatilität“ lohnen sich daher nicht nur in schwierigen Marktphasen, sondern eignen sich als strategische Beimischung im Portfolio.
Die Low-Risk-Anomalie ist nicht nur am amerikanischen Aktienmarkt, sondern auch in zahlreichen anderen Aktienmärkten zu beobachten. Baker & Haugen (2012) stellen beispielsweise fest, dass Aktien mit geringer Volatilität im Zeitraum 1990 bis 2011 in sämtlichen der untersuchten 21 etablierten sowie zwölf neuen Aktienmärkte (Emerging Markets) besser abgeschnitten haben als Aktien mit hoher Volatilität. Außerdem folgern sie, dass die Korrelation zwischen dem Volatilitätseffekt länder- und regionen-übergreifend relativ niedrig ist. Dies bedeutet, dass erhebliche Diversifikationseffekte bestehen, wenn der Volatilitätseffekt an mehreren Märkten gleichzeitig genutzt wird. Wir verweisen im Übrigen auf die Übersicht in der folgenden Anlage 1, die einen Überblick über einige der empirischen Untersuchungen im Low-Risk-Bereich bietet.
Hinweis: Berechnet als geometrische Rendite auf Basis der historischen Volatilität über die letzten 60 Monate und für gleichgewichtete Volatilitätsquintile mit monatlicher Neugewichtung. Basierend auf Daten des Centre for Research on Security Prices (CRSP) für den Zeitraum Januar 1968 bis Dezember 2008.
Quelle: Malcolm Baker, Brendan Bradley and Jeffrey Wurgler (2011), „Benchmarks as Limits to Arbitrage: Understanding the Low Volatility Anomaly”, Financial Analysts Journal, Bd. 67 Nr. 1, Januar/Februar
Was ist das Geheimrezept für den Erfolg unserer Low-Volatility-Strategien?
Aus dem gesamten Universum investierbarer Aktien betrachten unsere Portfoliomanager für die Fundamentalanalyse nur die 50 Prozent der Unternehmen mit der niedrigsten Volatilität. Ebenfalls werden Unternehmen mit geringem täglichen Handelsvolumen sowie zu niedriger Marktkapitalisierung eliminiert. Auf der Basis dieser Screenings entsteht ein Universum von etwa 1.200 Unternehmen, in dem unsere Portfoliomanager über diverse Zeiträume interessante Einzeltitel finden.
Hohe Qualität sorgt für Stabilität
Ein weiterer wichtiger Faktor für den Erfolg unseres Ansatzes ist in die Suche nach Unternehmen, die neben der niedrigen Volatilität auch über ein hohes Mass an Stabilität verfügen. Dies drückt sich insbesondere durch stabile Geschäftsmodelle, niedrige Verschuldungsgrade und langfristige Wettbewerbsvorteile aus. Diese Unternehmen können dem ein oder anderen Investor langweilig erscheinen, sind jedoch in Zeiten geringen Wirtschaftswachstums oder in fallenden Märkten widerstandsfähiger und verlieren weniger an Kurswert.
Benchmark-unabhängig
Für Anlageentscheidungen ist es also nicht wichtig, dass ein Unternehmen durch eine Gewichtung in einem Index auffällt, sondern dass das Unternehmen unserer Portfoliomanager hinsichtlich Qualität und Volatilität überzeugt. Je nach Grad der Überzeugung gewichten diese dann circa 80 bis 120 Unternehmen mit 0,5 bis zu maximal 2,0 Prozent des Gesamtvolumens des Fonds. Daraus ergibt sich ein breit diversifiziertes, benchmark-unabhängiges Portfolio, das besonders aber nicht nur in schwierigen Marktphasen seine Stärken zum Ausdruck bringt.
Defensive Charakteristiken
Das Portfolio zeigt im Vergleich zu globalen Aktien ein defensives Profil. So ist das Marktbeta bei circa 0,8. Sektoren wie antizyklische Konsumgüter und Versorger sind die stärksten Übergewichtungen. Emerging Markets sind aufgrund der starken Abhängigkeit von globalen Wachstumstrends traditionell untergewichtet.
In einem Marktumfeld, in dem Investoren verstärkt auf Risiken achten, sowie langfristig niedrige stabile Zinsen, verbunden mit steigender Risikoaversion, erwirtschaftet diese Strategie traditionell die besten Ergebnisse.
Deutliche Outperformance
So hat der „Jyske Invest Equities Low Volatility Fund“ das anspruchsvolle Börsenjahr 2018 aus Sicht eines Euro-Anlegers fast ohne Verluste bewältigt. Seit dem Start der im Dezember 2013 aufgelegten Strategie hat Jyske Capital einen Mehrwert von rund 13 Prozent gegenüber den globalen Aktienmärkten erwirtschaftet. Dies entspricht einem jährlichen Ergebnis von 8,43 Prozent (Stand: 31. März 2019, in US-Dollar). Damit eignet sich der Fonds aus unserer Sicht als eine strategische Beimischung zur Diversifizierung globaler Portfolios.
Hinweis: Die Renditen basieren auf dem Fonds „Jyske Invest Equities Low Volatility“ (vor Kosten), Renditen für 2013 ab 1. Dezember 2013.
Quellen: MSCI, Morningstar (Global Large Cap Blend) und Jyske Bank
Thomas Justen ist Head of Wholesale Business und für den Publikumsfondsvertrieb bei Jyske Capital verantwortlich. Der Asset Manager der dänischen Jyske Bank verwaltet rund 20 Milliarden Euro vorwiegend in defensiven Anlagestrategien.