Berliner Effektengesellschaft veröffentlicht Halbjahresbericht
Das erste Halbjahr verlief für die Berliner Effektengesellschaft trotz deutlicher Umsatzrückgänge zufriedenstellend beziehungsweise lag im Rahmen der zu erwartenden Rückgänge gegenüber dem Vorjahr, teilt der Konzern mit.
Im ersten Halbjahr ist die Zahl der Transaktionen der Konzerntochter Tradegate gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres um 28,9 Prozent auf 18,87 Millionen Transaktionen gesunken. Das entsprechende Tradevolumen ist um 29,2 Prozent auf 122,78 Milliarden Euro gesunken und das durchschnittliche Volumen je Transaktion nur wenig verändert (DFPA berichtete).
Die Umsatzrückgänge gegenüber dem Vorjahr resultieren laut Unternehmensangabe aus den ersten vier Monaten mit Umsatzrückgängen zwischen 30 Prozent und 41 Prozent. Im Mai betrug der Umsatzrückgang nur noch 12,2 Prozent, im Juni ergab sich erstmals seit Kriegsbeginn wieder ein leichtes Umsatzplus von gut sieben Prozent.
Im ersten Halbjahr sind aufgrund der unklaren mehrfachen Krisensituation mit eventuell drohender Rezession und der abwartenden Haltung vieler Anleger in den meisten Märkten relativ ruhige Seitwärtsbewegungen zu beobachten. Sehr volatile Umsatzspitzenreiter der Vorjahre stehen nicht mehr im Fokus der Privatanleger. Daraus hat sich im ersten Halbjahr ein Rückgang bei den Brutto- und Nettomargen ergeben, der durch zusätzlichen Wettbewerbsdruck noch verstärkt wurde.
Das Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit sank daher gegenüber dem Vorjahr um rund 57,6 Prozent auf rund 20,7 Millionen Euro. Der Jahresüberschuss nach Steuern verringert sich um rund 58,0 Prozent auf 14,1 Millionen Euro.
Für das zweite Halbjahr sei noch keine klare Verbesserung des Marktumfeldes oder eine schnelle Beendigung der verschiedenen Krisenszenarien zu erwarten und somit auch keine deutliche Verbesserung der Umsatztätigkeit, so das Unternehmen. Dennoch scheinen auf Grund der stabilen Märkte einige Anleger wieder Mut gefasst zu haben und die Handelsumsätze scheinen sich zumindest zu stabilisieren. Nach dem kleinen Umsatzplus im Juni wurde im Juli ein Umsatzplus gegenüber Vorjahr von 22 Prozent erzielt. Selbst bei weiter anziehenden Umsätzen im zweiten Halbjahr werden die Umsatzrückgänge des ersten Quartals im Gesamtjahr mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht kompensiert werden können. Der Konzern erwartet ein deutlich geringeres, aber zufriedenstellendes Gesamtjahresergebnis. (DFPA/JF1)
Die Berliner Effektengesellschaft AG ist eine Finanzholding, unter deren Konzerndach verschiedene Konzerngesellschaften ein breit gefächertes Dienstleistungsspektrum rund um den Kapitalmarkt anbieten. Gegründet wurde die Gesellschaft 1986 von dem Börsenmakler und heutigen Vorstandsvorsitzenden Holger Timm.