Börse Hamburg: Fondshandel kämpft weiter mit defensivem Investitionsverhalten
Die Umsätze im Fondshandel der Börse Hamburg erreichten im Oktober ein Volumen von 60,6 Millionen Euro und lagen damit zehn Prozent über dem Niveau des Vormonats. Wie schon in den Vormonaten tendieren die Anleger zu einem defensiven Investitionsverhalten. Von daher dominieren unverändert offene Immobilienfonds (OIF) den Fondshandel an der Börse Hamburg. Acht der „Top 10 nach Umsatz“ gehören zu dieser Assetklasse. Trotz der abgelaufenen Hauptversammlungssaison sind auch Dividenden-Fonds unverändert sehr beliebt bei Anlegern. Dort spielen sicherlich die vergleichsweise hohen Ausschüttungen eine Rolle, denn am Anleihenmarkt ist nach wie vor sehr wenig Rendite zu erzielen.
Mit 6,4 Millionen Euro hat der „CS Euroreal“ im Oktober den Spitzenplatz im Umsatzranking behauptet, gefolgt vom „SEB ImmoInvest“, der Platz zwei mit 4,6 Millionen Euro verteidigte. Der „CS Euroreal“ hatte zudem am 25. Oktober eine Ausschüttung in Höhe von 4,06 Euro, was den Kurswert von rund 14,50 auf 10,50 Euro reduzierte. Platz drei eroberte der „Stuttgarter Dividendenfonds“ mit einem Umsatz von vier Millionen Euro. Dieser Fonds war im Oktober gleichzeitig Aktionsfonds an der Börse Hamburg und wurde folglich mit reduziertem Spread gehandelt.
Im Ranking nach der besten Performance im abgelaufenen Monat Oktober konnte der „Structured Solutions - Next Generation Resources Fund“ seinen Spitzenplatz mit einem weiteren Plus von 14,1 Prozent verteidigen. Dieser Fonds investiert vorzugsweise in Rohstoffunternehmen, die im Bereich der sogenannten „Next Generation Rohstoffe“ aktiv sind. Hierbei handelt es sich um Rohstoffe wie zum Beispiel Lithium, Kobalt oder Grafit, die aufgrund neuer Technologien in Zukunft verstärkt benötigt werden.
Zu den Gewinnern gehörten im Oktober Fonds mit dem Anlageschwerpunkt Asien und dort speziell Fonds, die auf Indien und Südkorea setzen. Der „Amundi Equity India Infrastructure“ verzeichnete im Monatsvergleich ein Plus von 9,7 Prozent, der „Templeton Korea Fund“ kam auf ein Plus von 9,4 Prozent.
Trotz weiter fester Ölpreise neigten Fonds mit dem Anlageschwerpunkt Energiewerte teilweise zur Schwäche. Der „SPDR S&P Oil & Gas Equ. & Svcs“, der im September noch um 23,8 Prozent zugelegt hatte, gab in diesem Monat wieder 10,8 Prozent ab. Der „Schroders IFS Global Energy“ verlor im Oktober 5,9 Prozent. Schwächer waren im Oktober zudem Fonds mit dem Anlageschwerpunkt Goldminenwerte. Die Wertentwicklung dieser Fonds korreliert sehr stark mit dem Goldpreis. Die Unze Feingold konnte zwar im Oktober kurzzeitig die Marke von 1.300 US-Dollar pro Unze überspringen, gab danach jedoch wieder nach. Wie bereits im Vormonat waren auch Fonds mit dem Anlageschwerpunkt Türkei weiter auf der Verliererseite. Der in türkische Anleihen investierte „Türkisfund Bonds“ verlor im Monatsvergleich 5,9 Prozent.
Quelle: Pressemitteilung Börse Hamburg
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