Flossbach von Storch beschränkt Zugang zu Stiftungsfonds
Der Kölner Vermögensverwalter Flossbach von Storch hat beschlossen, seinen Stiftungsfonds „Flossbach von Storch - Stiftung SI“ zukünftig ausschließlich gemeinnützigen, mildtätigen und kirchlichen Organisationen anzubieten. Anlass für diesen Schritt ist eine Steueränderung durch das Investmentsteuerreformgesetz, wie ein Unternehmenssprecher auf Anfrage von DFPA mitteilt. Ab 2018 ändert sich die Besteuerung von deutschen Dividendenerträgen innerhalb von Fonds. Flossbach von Storch will sicherstellen, dass diese dann automatisch steuerbefreit vom Stiftungsfonds vereinnahmt werden können. Das erspare vor allem Bürokratie beim Anleger, so der Unternehmenssprecher. Die ersten Reaktionen aus der Zielgruppe seien sehr positiv.
„Wir möchten unser Angebot für Stiftungen noch konsequenter an den Bedürfnissen der Zielgruppe ausrichten und optimieren den Teilfonds mit Blick auf die steuerlichen Neuregelungen ab dem Jahr 2018. Gemeinnützige, mildtätige und kirchliche Organisationen sind beim Teilfonds ‚Flossbach von Storch – Stiftung SI‘ nicht von der ab dem Jahr 2018 geplanten Besteuerung betroffen“, sagt Dirk von Velsen, Vorstand von Flossbach von Storch.
Der Vermögensverwalter bietet den Stiftungsfonds zukünftig nur noch Anlegern an, die die Voraussetzungen nach § 44a Absatz 7 Satz 1 des deutschen Einkommensteuergesetzes erfüllen, oder vergleichbaren ausländischen Anlegern mit Sitz und Geschäftsleitung in einem Amts- und Beitreibungshilfe leistenden Staat. Nach § 44a Absatz 7 Satz 1 Einkommensteuergesetz sind vom Steuerabzug bei Kapitalerträgen befreit:
- Körperschaften, Personenvereinigungen und Vermögensmassen, die gemeinnützigen, mildtätigen oder kirchlichen Zwecken dienen,
- Stiftungen des öffentlichen Rechts, die gemeinnützigen oder mildtätigen Zwecken dienen, und
- juristische Personen des öffentlichen Rechts, die kirchlichen Zwecken dienen.
Zur technischen Umsetzung hat Flossbach von Storch die Rechtsform des in Luxemburg aufgelegten Stiftungsfonds, in dem zuvor auch Privatanleger und andere nicht steuerbefreite Anleger investiert waren, Ende 2016 von einer SICAV (Investmentgesellschaft mit variablem Kapital) in einen FCP (Sondervermögen) geändert. Der Umtausch der Fondsanteile von steuerbefreiten Anlegern erfolgte automatisch, sofern diese nicht widersprachen. Andere Anleger konnten die alten Fondsanteile zurückgeben oder in einen Fonds wechseln, der für Privatanleger oder institutionelle Anleger gedacht ist.
Der „Flossbach von Storch - Stiftung SI“ hat aktuell ein Fondsvolumen von 251,6 Millionen Euro. Er wird von Elmar Peters mit dem Ziel gemanagt, nachhaltig Erträge zu generieren und die Substanz der Anlage zu erhalten. Dazu investiert Peters nach dem Grundsatz der Risikostreuung weltweit in Aktien, Renten, Wandelanleihen, Währungen, Gold (indirekt) und Investmentfonds. Der Aktienanteil darf bis zu 35 Prozent betragen. Die Mindestanlage beträgt eine Million Euro.
Quelle: eigene Recherche
Die Flossbach von Storch AG ist eine unabhängige Vermögensverwaltung mit Sitz in Köln. Das 1998 von Bert Flossbach und Kurt von Storch gegründete Unternehmen beschäftigt über 150 Mitarbeiter und verwaltet ein Anlagevolumen von über 30 Milliarden Euro. (jpw2)