Fondsanleger kehren nur langsam an den Markt zurück
Der Fund Flow Bericht für den Monat Mai des Finanzinformations- und Analyseunternehmens Morningstar macht deutlich, dass viele Anleger dem Aufschwung an den Märkten misstrauen und sich mit Neuinvestitionen in Fonds zurückhalten - zumindest gemessen an den hohen Abflüssen von über 250 Milliarden Euro im März. Im April hatten Anleger 48 Milliarden Euro in langfristige Fonds investiert, im Mai waren es mit 53 Milliarden Euro Anleger nur etwas mehr.
Das Neugeschäft wurde im Mai von Anleihenfonds dominiert, die 38 Milliarden Euro einsammelten. Im Monat zuvor waren es noch 29 Milliarden Euro. Der Großteil der Netto-Neugelder floss in Fonds für Unternehmensanleihen, darunter auch solche, die in hochverzinsliche Papiere investieren.
Die Zuflüsse in Aktienfonds sanken im Mai dagegen auf weniger als die Hälfte des Vormonats-Niveaus und beliefen sich auf 9,75 Milliarden Euro. Die Nachfrage nach Mischfonds erholte sich indes weiter; Aktien-Renten-Fonds verzeichneten Nettoneugelder in Höhe von 4,7 Milliarden Euro, was den höchsten Stand seit Februar dieses Jahres markierte.
Rohstofffonds verbuchten ihren bisher besten Monat überhaupt. Die Zuflüsse wurden durch die hohe Nachfrage nach börsengehandelten Goldfonds und Indexvehikel für physische Rohstoffe angekurbelt, aber auch die Zuflüsse in Energiefonds setzten sich fort, wenn auch in geringerem Tempo als im April, als Ölpreis-Tracker enorm hohe Investitionen verbuchten.
Alternative Fonds waren weiterhin sehr ungeliebt und erlitten im Mai Nettoabflüsse von vier Milliarden Euro. Regulierte Hedgefonds verzeichneten zuletzt im August 2018 ein positives Neugeschäft.
Geldmarktfonds erfreuten sich weiterhin einer hohen Nachfrage und verzeichneten Zuflüsse in Höhe von 34 Milliarden Euro.
Die europäische Fondsindustrie profitierte im Mai den zweiten Monat in Folge vom Höhenflug an den Aktien- und Rentenmärkten. Das von langfristigen Fonds verwaltete Vermögen stieg von 8,85 Billionen Euro Ende April auf 9,00 Billionen Euro per 31. Mai. Einschließlich der Geldmarktfonds stieg das verwaltete Vermögen im selben Zeitraum von 10,228 Billionen auf 10,385 Billionen Euro. (DFPA/TH1)
Quelle: Pressemitteilung Morningstar
Morningstar ist ein Finanzinformations- und Analyseunternehmen mit Sitz in Chicago. Das 1984 gegründete Unternehmen beschäftigt rund 5.200 Mitarbeiter und bietet Daten zu mehr als 620.000 Investmentprodukten wie Aktien, Investmentfonds und ähnlichen Anlagevehikeln an.