Fondsbranche sammelt bis Ende September über 71 Milliarden Euro ein
Die deutsche Fondsbranche sammelte in den ersten drei Quartalen netto 71,2 Milliarden Euro ein. Das ist der höchste Zufluss in diesem Zeitraum seit 14 Jahren. 2000 flossen den Fondsgesellschaften bis Ende September 76,1 Milliarden Euro zu.
Spezialfonds sind weiterhin der Motor im Neugeschäft. Sie übertreffen mit 53,4 Milliarden Euro neuen Mitteln das Vorjahresniveau (49,4 Milliarden Euro). Auch Publikumsfonds sammelten mit 26,5 Milliarden Euro bis Ende September 2014 mehr ein als im Vorjahreszeitraum (21 Milliarden Euro).
Beim Neugeschäft der Publikumsfonds haben Mischfonds mit 17,1 Milliarden Euro bis Ende September ihren Vorsprung gegenüber Rentenfonds mit 12,2 Milliarden Euro wieder ausgebaut. Offene Immobilienfonds (OIF) sammelten 2,2 Milliarden Euro ein. Dabei zahlten neun OIFs, die aufgelöst werden, 1,6 Milliarden Euro aus der Substanz. Entsprechend weist die Statistik für OIFs Zuflüsse von 0,6 Milliarden Euro aus. Aktienfonds verzeichneten im laufenden Jahr Abflüsse von netto 3,6 Milliarden Euro. Allein im September zogen Anleger drei Milliarden Euro ab, davon entfallen 2,8 Milliarden Euro auf einen DAX-ETF.
Dennoch sind Aktienfonds mit einem Marktanteil von 36 Prozent nach wie vor die größte Gruppe der Publikumsfonds. In den vergangenen vier Jahren stieg ihr Vermögen um knapp ein Drittel auf 279 Milliarden Euro (30. September 2010: 212 Milliarden Euro). Mischfonds, die derzeit einen Marktanteil von 22 Prozent haben, sind ebenfalls stark gefragt. Sie verzeichneten in diesem Zeitraum sogar das größte Wachstum. Ihr Vermögen stieg von 115 Milliarden Euro auf 168 Milliarden Euro, also um 46 Prozent. Hierzu steuerten 37 Milliarden Euro neue Gelder bei.
Die Fondsgesellschaften verwalten derzeit insgesamt rund 2.300 Milliarden Euro. Davon entfallen 1.190 Milliarden Euro auf Spezialfonds. Das Vermögen der Spezialfonds stieg seit Jahresbeginn um elf Prozent. Dabei legten Versicherungsgesellschaften als Investorengruppe überproportional zu. Ihr Vermögen in Spezialfonds wuchs um 14 Prozent von 416 Milliarden Euro auf 473 Milliarden Euro. Dazu steuerten 26 Milliarden Euro neue Mittel bei. Auch Kreditinstitute sind wieder aktiver: Sie legten im laufenden Jahr per Saldo 5,6 Milliarden Euro neue Mittel in Spezialfonds an, nachdem sie im Vorjahreszeitraum keine neuen Anlagen getätigt hatten.
Quelle: Pressemitteilung BVI
Der BVI Bundesverband Investment und Asset Management e.V. mit Sitz in Frankfurt am Main ist Repräsentant der Investmentbranche in Deutschland. Die 80 Mitglieder des 1970 gegründeten Verbands verwalten derzeit über zwei Billionen Euro in Publikumsfonds, Spezialfonds und Vermögensverwaltungsmandaten. (mv1)