Fondsconsult legt sechste Analyse von "Stiftungsfonds" vor
Das Analyse- und Beratungsunternehmen Fondsconsult hat in sechster Auflage die „Stiftungsfondsstudie“ vorgelegt. Das Gesamtvolumen der untersuchten Fonds betrug zum Stichtag 31. März 2019 rund 10,5 Milliarden Euro. Die teilnehmenden Fonds erhielten in den vergangenen zwölf Monaten in Summe etwa 186 Millionen Euro Nettomittelzuflüsse. Bei den Kriterien der qualitativen Analyse zeigen sich wie in den Vorjahren teilweise große Unterschiede, wie den Anlagebedürfnissen von Stiftungen entsprochen werden soll. Auch bei den Kosten zeigt sich eine große Spreizung: Die Bandbreite der laufenden Kosten reicht von 0,58 bis 1,61 Prozent. Die Ausschüttungsrenditen stabilisieren sich auf niedrigem Niveau. In diesem Jahr schneiden fünf Fonds mit der Note „sehr gut“ ab. Die besten Gesamtnoten erreichten der „BKC Treuhand Portfolio“, der „FvS Stiftung“, der „DWS Stiftungsfonds“, der „Landert Stiftungsfonds“ sowie der „Stiftungsfonds Spiekermann & Co“.
Die Studie untersucht Anlageprodukte, die sich primär an die Zielgruppe der Stiftungen richtet und daher meist mit dem Namenszusatz „Stiftungsfonds“ versehen sind. Der Begriff „Stiftungsfonds“ ist jedoch nicht allgemein definiert und muss sich an keine Vorgaben bezüglich des Investmentansatzes oder Anlagestils halten. Daher soll diese Studie die Transparenz erhöhen und Veränderungen sowie Trends in diesem Segment aufzeigen. Bei der Analyse stehen die spezifischen Anlagebedürfnisse von Stiftungen im Vordergrund.
Stiftungen unterliegen bei ihren Investitionsentscheidungen grundsätzlich einem Zielkonflikt: einerseits sollen hohe ordentliche Erträge erwirtschaftet werden und andererseits darf das investierte Kapital keinen zu hohen Risiken ausgesetzt sein. Dieser Zielkonflikt wiegt besonders schwer im anhaltenden Niedrigzinsumfeld. Daher ist es für Stiftungen wichtig, ein defensives und flexibles Anlageprodukt zu finden, das diesen spezifischen Stiftungsbedürfnissen Rechnung trägt und gleichzeitig im vorherrschenden Niedrigzinsniveau ordentliche Erträge erzielen sowie auf veränderte Kapitalmarktbedingungen reagieren kann. Aufgrund der Änderung des deutschen Investmentsteuerrechts zum 1. Januar 2018 haben die meisten Gesellschaften spezielle Anteilsklassen für steuerbefreite Anleger aufgelegt. Diese sind jedoch üblicherweise mit einem Mehraufwand beim Erwerb verbunden.
Bei den untersuchten Fonds handelt es sich überwiegend um Mischfonds mit defensivem Charakter. Diese wurden hinsichtlich qualitativer Kriterien wie Fondsmanagement, Kapitalverwaltungsgesellschaft, Anlagegrundsätze inklusive Portfolio sowie Risikomanagement, Ausschüttungsrendite und Kosten analysiert und bewertet. In der quantitativen Analyse (Return, Sharpe Ratio, Volatilität, Maximaler Verlust) wird das Risiko-Rendite-Verhältnis betrachtet und mittels einer Scoringmethode ein Ranking erstellt. In der abschließenden Gesamtbewertung werden die Ergebnisse der qualitativen und quantitativen Analyse zusammengeführt.
Die untersuchten Fonds in dieser Studie unterscheiden sich teilweise sehr stark mit Blick auf die Anlagebedürfnisse einer Stiftung. Bezüglich der Anlagegrundsätze verfolgen die Fonds überwiegend sehr defensive Strategien. Andere Fonds sind hingegen deutlich offensiver aufgestellt, was zu entsprechend dynamischen Risikoprofilen führt. Auch gibt es bei den Kosten große Unterschiede. Während einige Fonds sehr kostengünstig sind, haben andere eine Kostenstruktur, die einem reinen Aktienfonds ähnelt.
Das volatile Marktumfeld der vergangenen zwölf Monate stellte viele Fonds vor große Herausforderungen. Auf der Aktienseite schlug dabei auch der Schwerpunkt in Deutschland negativ zu Buche, als insbesondere der US-Markt seine Outperformance fortsetzte. Zudem stellte der zeitweise Ausverkauf im vierten Quartal 2018 sowohl für das Risikomanagement als auch für die taktische Asset-Allokation einen echten Stresstest dar. Auf der Rentenseite fungierten in diesem Zeitraum klassische Staatsanleihen, die etliche Fonds in den vergangenen Jahren zunehmend durch Credit-Investments substituiert hatten, als „Sichere Häfen“. (DFPA/AZ)
Quelle: Pressemitteilung Fondsconsult
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