Fondsrating-Update Februar 2023 - Comeback für Technologie- und China-Aktien
Die Analysten der Ratingagentur Scope haben im Februar ihre Beurteilung von rund 6.700 Fonds überprüft. Während sich bei 269 Fonds das Rating verbesserte, wurden 290 Fonds heruntergestuft. Erstmals bewertet wurden 66 Produkte, davon erhielten 27 aktive Fonds ein Top-Rating. Fast alle Peergroups entwickelten sich im Januar gut. Die Verlierer des vergangenen Jahres, Aktien Technologie und Aktien China, führten das Feld an. Zudem schnitten europäische Aktien nach langer Zeit wieder insgesamt besser ab als US-Titel.
Der Schwellenländer-Aktienfonds „Carmignac Emergents“ konnte seine Performance in den vergangenen Monaten verbessern und trägt erstmals seit Ende 2007 wieder das Spitzenrating (A). Momentan sind chinesische Aktien mit einem Anteil von 40 Prozent im Portfolio deutlich höher gewichtet als im MSCI Emerging Markets. Während die Risikokennzahlen im Peergroup-Vergleich gemischt ausfallen, überzeugen Scope die kurz- und langfristige Performance. So liegt der Fonds mit einem Plus von 3,65 Prozent per annum über fünf Jahre deutlich vor dem Peergroup-Durchschnitt von 0,20 Prozent per annum. Mit überdurchschnittlichen laufenden Kosten von 2,05 Prozent plus Performancegebühr ist der Fonds allerdings eine teure Wahl für Anleger, so Scope.
Der „Goldman Sachs EMs Eq Pf Base“ erhält nach zwei Monaten mit C-Rating das Top-Rating B zurück. Auch bei diesem Fonds sind chinesische Aktien übergewichtet - ihr Anteil liegt bei 36 Prozent. Generell seien die Abweichungen bei der Länderallokation im Fonds moderat. Die Hauptrenditequelle ist die Aktienauswahl, wobei das Management mit einer gewissen Benchmark-Orientierung vorgeht und über rund 120 Titel breit streut. Die Wertentwicklung des Fonds über fünf Jahre liegt mit 2,1 Prozent per annum auf dem Niveau der Peergroup (2,0 Prozent per annum). Über ein Jahr ist sie jedoch mit minus 17,39 Prozent gegenüber minus 10,60 Prozent schwächer. Auch dort fallen die Risikokennzahlen gemischt aus und die Kosten liegen bei 1,94 Prozent.
Der „Ethna Aktiv“ hat sein Top-Rating nach neun Monaten wieder verloren und rutscht auf ein (C)-Rating ab. Die deutlich konservativere Ausrichtung des Fonds, die sich zum Beispiel in der teilweise vollständig gehedgten Aktienquote gegen Jahresende 2022 äußerte, führte zwar zu geringeren Verlusten als die Peergroup. Doch im darauffolgenden Aufschwung war die Partizipation des Fonds ebenfalls geringer. Über fünf und drei Jahre steht das Portfolio mit 0,11 Prozent und minus 0,67 Prozent per annum besser da als seine Peergroup „Mischfonds Global konservativ“ mit minus 0,42 Prozent und minus 1,87 Prozent per annum. Auch die Risikokennzahlen fielen über drei Jahre mit einer Volatilität von 6,91 Prozent und einem maximalen Verlust von minus 9,29 Prozent im Vergleich zur Peergroup mit 7,17 Prozent und minus 10,15 Prozent besser aus. Dennoch bleibe abzuwarten, ob sich der Fonds mit seinem risikoaversen Ansatz in Kombination mit hohen laufenden Kosten von 1,87 Prozent und Performancegebühr langfristig gegenüber den Mitbewerbern durchsetzen kann, so Scope.
Wie Scope weiter mitteilt, zeichnet sich das neue Jahr bislang durch eine Erholung über alle Vergleichsgruppen hinweg aus. Bis auf Geldmarkt USD lagen die 50 größten Peergroups allesamt im Plus. Insbesondere Technologieaktien beeindruckten mit einer Performance von fast zwölf Prozent auf Monatsbasis gefolgt von Aktien China und Aktien Deutschland mit jeweils rund neun Prozent. Erstmals seit langem haben europäische Titel insgesamt auf Jahressicht US-Aktien überholt. Außer der US-Währung, die sich gegenüber Euro abschwächte und damit Monatsverluste bei USD-Geldmarktfonds von minus 1,20 Prozent auslöste, gab es im Januar nur Gewinner, wobei kurzlaufende Euro-Anleihen mit 0,63 Prozent und Aktien Gesundheitswesen Welt mit 0,77 Prozent zu den Schlusslichtern zählten. (DFPA/JF1)
Die Scope Group ist ein Anbieter von unabhängigen Kreditratings, ESG- und Fondsanalysen. Es werden mehr als 250 Mitarbeiter in Büros in Berlin, Frankfurt, Hamburg, London, Madrid, Mailand, Oslo und Paris beschäftigt.