Fondsrating-Update Juli 2023 - Aktien setzen Erholung fort, Renten geraten unter Druck
Die Analysten der Ratingagentur Scope haben ihre Beurteilung von rund 6.700 Fonds überprüft. Bei 293 Fonds verbesserte sich das Rating, bei 289 verschlechterte es sich. Erstmals bewertet wurden 102 Produkte, davon erhielten 31 aktive Fonds auf Anhieb ein Top-Rating. Während fast alle Aktien-Peergroups von der Erholung an den Märkten profitierten, gerieten Renten unter Druck.
Nach mehr als fünf Jahren erhält der „Eastspring Investments-Japan Dynamic“ wieder ein (B)-Rating. Insbesondere die exzellente Wertentwicklung seit 2021 war für das Upgrade verantwortlich. Fondsmanager Ivailo Dikov verfolgt einen ausgeprägten Value-Ansatz, der zu einem konzentrierten Portfolio mit zuletzt 38 Titeln führt. Durch die signifikante Beimischung von Mid Caps (zuletzt circa 40 Prozent) liegt die Marktkapitalisierung etwas unterhalb des Peergroup-Durchschnitts. Die Wertentwicklung über fünf und drei Jahre fällt mit 5,8 Prozent und 17,5 Prozent per annum gegenüber dem Peergroup-Durchschnitt von 3,0 Prozent und 5,3 Prozent per annum überzeugend aus. Jedoch seien die Risikokennzahlen vergleichsweise hoch: Über fünf Jahre liegen Volatilität und maximaler Verlust mit 18,1 Prozent und minus 27,9 Prozent (Peergroup:14,2 Prozent und minus 16,5 Prozent).
Der Mitte 2017 aufgelegte „GQG Partners Emerging Markets Equity“ erobert sich sein (A)-Rating zurück und gehört nun wieder zur Spitzengruppe der Schwellenländer-Aktienfonds. Der leitende Fondsmanager Rajiv Jain gründete die GQG Partners Mitte 2016. Schwerpunkt seines Ansatzes ist die Aktienauswahl, bei der die finanzielle Stärke der Unternehmen, die Nachhaltigkeit des Gewinnwachstums und die Qualität des Managements im Mittelpunkt stehen. Der Fonds überzeugt sowohl auf der Rendite- als auch auf der Risikoseite: Über fünf und drei Jahre liegt er mit einer Wertentwicklung von 5,3 Prozent und 5,1 Prozent per annum vor der Peergroup „Aktien Emerging Markets“ mit 1,5 Prozent und 2,9 Prozent per annum. Die Volatilität und der maximale Verlust über fünf Jahre überzeugen mit 13,8 Prozent und minus 17,3 Prozent (Peergroup-Durchschnitt 15,6 Prozent und minus 23,3 Prozent).
Nach knapp einem halben Jahr wurde das Rating des „Fundsmith SICAV-Fundsmith Equity“ von (A) auf (B) heruntergestuft. Der seit 2010 von Manager Terry Smith verwaltete Fonds verfolgt einen langfristig orientierten Ansatz, der nach Unternehmen mit hoher Qualität und Wachstum sucht. Das Portfolio umfasst zuletzt nur 26 Titel wovon 35 Prozent aus dem Konsumgütersektor stammen. Insgesamt hat sich der Anlagestil des Managers bislang ausgezahlt, doch verlor der Fonds im Zuge der Stilrotation im Jahr 2022 an Boden gegenüber den Wettbewerbern in der Peergroup „Aktien Welt“. Mit lediglich zehn Prozent Anteil des Technologiesektors am Gesamtportfolio konnte er auch nicht überproportional an der Erholung dieses Sektors partizipieren. So erzielte der Fonds über fünf und drei Jahre eine Wertentwicklung von 9,8 Prozent und 9,1 Prozent per annum, während die Peergroup im selben Zeitraum auf 6,5 Prozent und 8,8 Prozent per annum kam. Die Risikokennzahlen fielen dabei besser aus als der Peergroup-Durchschnitt.
Im Juni setzte sich die Erholung für die meisten Anleger fort: 31 der 50 größten Fonds-Peergroups erzielten positive Erträge. Während alle untersuchten Aktien-Peergroups, mit Ausnahme von chinesischen A-Aktien, ein Plus verzeichneten, lagen die meisten Renten-Peergroups im Minus. Das Feld führten dieses Mal nordamerikanische Nebenwerte an, die auf Monatsbasis 6,2 Prozent zulegten, gefolgt von Aktien Nordamerika mit 4,4 Prozent und globalen Technologieaktien mit 3,5 Prozent. Aber auch andere Regionen wie Aktien Eurozone und die Schwellenländer erzielten eine positive Performance, ebenso Themen- und Ökologiefonds. Auf der Verliererseite standen insbesondere die Peergroups Renten USD mit minus 1,8 Prozent sowie Investment-Grade-Unternehmensanleihen global und US-Dollar mit minus 1,6 Prozent und minus 1,4 Prozent. (DFPA/JF1)
Die Scope Group ist ein Anbieter von unabhängigen Kreditratings, ESG- und Fondsanalysen. Es werden mehr als 250 Mitarbeiter in Büros in Berlin, Frankfurt, Hamburg, London, Madrid, Mailand, Oslo und Paris beschäftigt.