Fondsrating-Update Mai 2022 - Verluste für Technologieaktien setzen sich fort
Die Analysten der Ratingagentur Scope haben im Mai 2022 mehr als 6.400 Fondsratings aktualisiert. Bei 408 Fonds verbesserte sich das Rating, 427 Fonds wurden heruntergestuft. 51 Produkte erhielten erstmals eine Bewertung, davon 20 aktive Fonds ein Top-Rating. Im April 2022 verzeichnete der Großteil der Fonds-Peergroups wieder Verluste, allen voran Technologieaktien.
Der „FvS Bond Opportunities“ bewegt sich seit Mitte 2014 fast ausschließlich im Top-Ratingbereich. Per Ende April 2022 rückte er wieder auf einen Spitzenplatz vor. Der Rentenfonds mit Euro-Schwerpunkt wird seit Auflegung im Jahr 2009 von Frank Lipowski verwaltet, der flexibel die Chancen des gesamten Rentenmarkts nutzt. Der Fokus des Fonds liegt auf Unternehmens- und Staatsanleihen sowie Pfandbriefen. Die Wertentwicklung des Fonds im Vergleich zur Peergroup „Renten EURO Welt“ fällt – bei leicht höherem Risiko – hervorragend aus, so Scope. Doch auch er konnte sich dem negativen Marktumfeld nicht entziehen: Während die Performance über drei Jahre noch 1,4 Prozent per annum betrug, lag sie über ein Jahr bei minus 6,6 Prozent. Die Peergroup kam im selben Zeitraum auf minus 1,8 Prozent per annum und minus 8,2 Prozent.
Nach fast zwei Jahren mit unterdurchschnittlichem (D)-Rating gehört der „Nordea 1 - Global Stable Equity“ wieder zum Mittelfeld der Peergroup „Aktien Welt“. Die Co-Manager Robert Naess und Claus Vorm verwalten den Fonds seit dessen Auflegung im Jahr 2005. Der Fonds investiert in ein Portfolio aus rund 100 Titeln, die eine hohe Stabilität und moderate Bewertungen aufweisen sollen. Der wertorientierte Ansatz konnte nach langer Underperformance in den vergangenen Monaten wieder Boden gut machen. Die Wertentwicklung liegt nun über drei Jahre und über ein Jahr mit 10,8 Prozent per annum und 17,8 Prozent vor der Peergroup mit 8,7 Prozent per annum und 2,6 Prozent bei gleichzeitig leicht besseren Risikokennzahlen.
Der „Morgan Stanley US Advantage“ hat seit Jahresanfang erhebliche Verluste erlitten, was sein Rating innerhalb eines halben Jahres von (A) auf (C) sinken ließ. Die aktiv verwaltete Strategie mit Fokus auf Wachstumstitel weicht deutlich von der Benchmark S&P 500 ab. Laut Scope erwähnenswert ist in diesem Zusammenhang die Konzentration des Fonds im Technologiesektor, dessen Anteil mit 49,7 Prozent nahezu das Doppelte der Benchmark beträgt. Insgesamt rangieren seit Jahresanfang fast alle Top-10-Aktien, darunter acht aus dem Technologiesektor, mit 20 Prozent und mehr im Minus. Sowohl kurz- als auch mittelfristig liegt die Performance des Fonds hinter dem Peergroup-Durchschnitt: Während er über fünf Jahre und über ein Jahr 10,2 Prozent per annum und minus 32,1 Prozent erzielte, kam die Peergroup auf 11,8 Prozent per annum und 8,8 Prozent. Auch die Risikokennzahlen des Fonds fallen sehr hoch aus: Über drei Jahre betrugen die Volatilität und der maximale Verlust 25,2 Prozent und minus 38,2 Prozent, während die Peergroup bei 16,9 Prozent und minus 20,1 Prozent lag.
Im April war die Performance der meisten Fonds laut Scope-Report durchwachsen: Mehr als zwei Drittel der 50 untersuchten Peergroups erlitten Verluste. Zu den Gewinnern im vergangenen Monat zählten die Peergroups mit US-Dollar-Schwerpunkt wie Geldmarkt USD (5,3 Prozent), Renten EM Corporates USD (2,5 Prozent) oder Renten USD (2,1 Prozent). Grund ist die Stärke des US-Dollars, der sich der Parität zum Euro nähert. Ebenfalls im Plus lagen britische Aktien mit 0,9 Prozent sowie die meisten Peergroups für Absolute-Return-Fonds, die im Durchschnitt positive Ergebnisse lieferten. Das Verliererfeld führten Technologieaktien an mit einem Monatsminus von 8,9 Prozent. Mit großem Abstand folgen nordamerikanische Nebenwerte mit minus 4,7 Prozent, Aktien Branchen und Themen mit minus 4,6 Prozent und Aktien Japan mit minus 4,1 Prozent. Auch für Euroland Staatsanleihen ging es mit minus 3,4 Prozent weiter abwärts. (DFPA/JF1)
Die Scope Group mit Sitz in Berlin ist ein Anbieter von unabhängigen Kreditratings, ESG-Analysen, Fondsanalysen.