Nord/LB überträgt das Verwahrstellengeschäft an die LBBW
Die Universal- und Geschäftsbank Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) wird das Verwahrstellengeschäft des Finanzinstitutes Nord/LB übernehmen. Dazu zählen in erster Linie die Wahrnehmung der Verwahrstellenfunktion nach Kapitalanlagegesetzbuch (KAGB) für Publikums- und Spezialfonds sowie damit in Zusammenhang stehende Nebendienstleistungen wie beispielsweise Reportingfunktionalitäten. Über die Vertragskonditionen haben beide Parteien Stillschweigen vereinbart. Die Transaktion steht noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung durch das Kartellamt.
Durch die Übernahme wird die LBBW nach Zustimmung aller Kunden ihr Depotbankvolumen von rund 50 Milliarden Euro auf über 80 Milliarden Euro erhöhen. „Durch die Übernahme wird die LBBW ihre Aktivitäten im Bereich des Depotbankgeschäfts erweitern und damit dieses risikoarme, stabile Erträge generierende Geschäftsfeld weiter ausbauen. Die Übernahme führt dabei nicht nur zu einer deutlichen Vergrößerung unseres Depotbankvolumens, sondern stellt auch eine ideale Ergänzung der Marktabdeckung hinsichtlich Kundengruppen, Kapitalverwaltungsgesellschaften und Regionalität dar“, erklärte Ingo Mandt, Vorstandsmitglied der LBBW, und ergänzte: „Mit der Transaktion wird die LBBW gleichzeitig ihr Dienstleistungsangebot für Sparkassen und institutionelle Kunden in Teilbereichen, etwa dem Reporting, erweitern und abrunden."
„Der Wettbewerb im Verwahrstellengeschäft hat sich in den vergangenen Jahren immer mehr verschärft. Um hier langfristig profitabel sein zu können, zählen letztlich Skaleneffekte“, sagte Dr. Hinrich Holm, Vorstandsmitglied der Nord/LB. „Wir wollten aber in diesem Bereich, der nicht zu den Kerngeschäftsfeldern der Nord/LB zählt, nicht weiter investieren, um künftiges Wachstum zu ermöglichen. Vielmehr wollen wir uns auf das Direktgeschäft mit institutionellen Kunden, Sparkassen, Banken und Firmenkunden konzentrieren, mit dem Ziel, passgenaue Lösungen im Kapitalmarktgeschäft anbieten zu können. Daher haben wir im Rahmen der regelmäßigen Überprüfung unserer Geschäftsfelder entschieden, uns von diesen Aktivitäten zu trennen.“
Die Verwahrung und Verwaltung von Wertpapieren zählt zum Kerngeschäft der Landesbank Baden-Württemberg. Seit 1978 ist die LBBW zudem im Rahmen der Depotbankfunktion für Investmentvermögen tätig.
Quelle: Pressemitteilung Landesbank Baden-Württemberg
Die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) übernimmt für die Sparkassen in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Sachsen die Zentralbankfunktion. Innerhalb der Landeshauptstadt Stuttgart erfüllt die BW-Bank für die LBBW die Aufgaben einer Stadtsparkasse.
Dem Nord/LB Konzern gehören neben der Nord/LB die Bremer Landesbank, die Norddeutsche Landesbank Luxembourg S.A. und die Deutsche Hypothekenbank AG als wesentliche Institute an. Das Finanzinstitut beschäftigt rund 7.500 Mitarbeiter. (mb1)