Abwärtstrend im Westen: In ersten Großstädten und Landkreisen sinken die Wohnungspreise zum Vorjahr

Im Westen Deutschlands hat die Trendwende am Immobilienmarkt begonnen. In 24 von 106 untersuchten Kreisen sinken die Kaufpreise von Eigentumswohnungen innerhalb eines Jahres. In der Spitze beträgt der Rückgang sogar 17 Prozent. Zu diesem Ergebnis kommt eine Analyse des Immobilienportals Immowelt, in der die Angebotspreise von Bestandswohnungen (75 Quadratmeter, drei Zimmer, erster Stock, Baujahr 1990er-Jahre) in ausgewählten Stadt- und Landkreisen Westdeutschlands im Oktober 2022 mit dem Vorjahr verglichen wurden.

Der Wandel am Immobilienmarkt lasse sich zu großen Teilen mit der hohen Inflation und den gestiegenen Bauzinsen erklären. Diese lagen zu Jahresbeginn noch bei gut einem Prozent für zehnjährige Darlehen, inzwischen haben sie die Vier-Prozent-Marke überschritten. Für Käufer bedeutet die Anhebung je nach Kaufsumme mehrere hundert Euro Mehrkosten im Monat.

Die Nachfrage nach Wohneigentum gehe dementsprechend zurück, was zu ersten Preissenkungen führt. Vor allem in den teuren Städten sei der Immobilienkauf aufgrund des Zinsanstiegs für viele Menschen in weite Ferne gerückt. Nach jahrelangen Anstiegen fielen die Angebotspreise daher in mehreren deutschen Großstädten im Westen erstmals wieder. In Frankfurt am Main etwa zahlen Käufer aktuell vier Prozent weniger für eine Bestandswohnung als noch vor einem Jahr. Statt 6.563 Euro kostet der Quadratmeter in der Mainmetropole derzeit 6.309 Euro. Damit ist Frankfurt allerdings nach wie vor die teuerste Stadt in der Analyse. Neben der Bankenstadt macht sich der Abwärtstrend auch in anderen Großstädten Hessens bemerkbar: Sowohl in Wiesbaden (4.810 Euro; minus drei Prozent) und Darmstadt (4.516 Euro; minus zwei Prozent) als auch in Kassel (2.990 Euro; minus fünf Prozent) sinken die Preise von Eigentumswohnungen binnen eines Jahres.

In Düsseldorf scheine die Grenze des Bezahlbaren ebenfalls erreicht. Nach einem Rückgang von einem Prozent zahlen Käufer in der Landeshauptstadt Nordrhein-Westfalens aktuell 5.053 Euro für den Quadratmeter. Während die gestiegenen Zinsen in Düsseldorf bereits zu ersten Preiskorrekturen geführt haben, sind die Angebotspreise von Bestandswohnungen in Köln vorerst noch gestiegen. Nach einem Plus von zwei Prozent kostet der Quadratmeter in der Domstadt derzeit 5.292 Euro. Allerdings zeichne sich auch in Köln eine Trendwende ab, denn in den vergangenen Monaten sind die Kaufpreise in der Rheinmetropole bereits gesunken. In mehreren Landkreisen kommt es ebenfalls zu ersten Preiskorrekturen. So weist der nördlich von Frankfurt gelegene Wetteraukreis den stärksten prozentualen Rückgang in der gesamten Analyse auf: Während der Quadratmeter vor einem Jahr noch 3.962 Euro gekostet hat, müssen Käufer dort aktuell nur noch 3.308 Euro bezahlen. Das ist ein Minus von 17 Prozent. Den stärksten prozentualen Zuwachs verzeichnet die Ruhrgebietsstadt Hagen mit einem Plus von 21 Prozent. Der Quadratmeter Wohneigentum kostet dort aktuell 1.981 Euro. Auch in anderen Großstädten des Ruhrgebiets haben sich Eigentumswohnungen verteuert, etwa in Hamm (2.124 Euro; plus 19 Prozent), Duisburg (2.021 Euro; plus zwölf Prozent), Gelsenkirchen (1.693 Euro; plus neun Prozent) oder Dortmund (2.845 Euro; plus vier Prozent). Im Gegensatz zu den hochpreisigen Regionen Nordrhein-Westfalens sorge das niedrige Preisniveau dafür, dass Wohneigentum im Ruhrgebiet trotz Zinsanstieg noch leistbar sei. Das führe zu einer zunehmenden Nachfrage von Käufern mit mittlerem Einkommen, was die Wohnungspreise steigen lasse. Auch in vielen ländlichen Gebieten im Westen haben sich Eigentumswohnungen laut Analyse binnen eines Jahres weiter verteuert. Besonders stark fallen die prozentualen Anstiege in Rheinland-Pfalz aus: Im Landkreis Bernkastel-Wittlich (2.259 Euro), dem Donnersbergkreis (2.001 Euro) sowie dem Eifelkreis Bitburg-Prüm (2.397 Euro) beträgt das Plus jeweils 20 Prozent. (DFPA/mb1)

Die Immowelt AG ist ein IT-Spezialist für die Immobilienwirtschaft im deutschsprachigen Raum. Kerngeschäft sind die Immowelt-Portale. Zweites Hauptgeschäftsfeld sind CRM-Software-Lösungen für die Immobilienwirtschaft, die das gesamte Spektrum der Immobilienvermarktung abdecken. Die Immowelt Group ist eine Tochter des Medienkonzerns Axel Springer SE.

www.immowelt.de

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