Aengevelt analysiert starken Logistikmarkt
Nach Analysen des Immobiliendienstleisters Aengevelt lässt sich der Logistikmarkt in Deutschland ungeachtet der Pandemie auch in diesem Jahr als rekordverdächtig beschreiben: Mit über 2,1 Millionen Quadratmetern Logistikflächenumsatz wurde im dritten Quartal das beste Ergebnis der vergangenen zehn Jahre registriert. Insgesamt umfasst der Flächenumsatz des laufenden Jahres (erstes bis drittes Quartal 2020) bislang rund fünf Millionen Quadratmeter. Damit wurde der im Vorjahr aufgestellte Rekord nur um knapp fünf Prozent verfehlt. Der Zehn-Jahres-Durchschnitt (Durchschnitt erstes bis drittes Quartal 2010 bis 2019: rund 4,38 Millionen Quadratmeter jährlich) hingegen wurde sogar um 15 Prozent übertroffen.
Trotz der aktuellen schlechten Lage des stationären Einzelhandels wächst der Logistikflächenumsatz von Handelsunternehmen in den ersten drei Quartalen 2020 im Vergleich zu 2019 mit einem Plus von rund 360.000 Quadratmetern beziehungsweise einem Zuwachs von 8,5 Prozent auf rund 1.845.000 Quadratmeter an.
Dass die hohen Flächenumsätze des gesamten Handelssegmentes nicht nur gehalten werden konnten, sondern sogar gestiegen sind, ist nach Analysen von Aengevelt vor allem einer deutlich anziehenden Flächennachfrage seitens des Online-Handels und der Lebensmittelbranche zu verdanken. Demgegenüber verzeichneten das produzierende Gewerbe und die Industrie in den ersten drei Quartalen 2020 aufgrund nach wie vor stark sinkender Absatz- und Exportzahlen massive Einbrüche: Wurden von diesen Branchen in den ersten drei Quartalen 2019 noch etwa 2,1 Millionen Quadratmeter beziehungsweise über 40 Prozent des gesamten Logistikflächenumsatzes erzielt, waren es in den ersten neun Monaten 2020 nur noch knapp ein Viertel beziehungsweise rund 1,2 Millionen Quadratmeter.
Doch nicht nur die Teilsegmente des deutschen Logistikmarktes weisen laut Analyse unterschiedliche Entwicklungen im Zuge der Pandemie auf. Auch die jeweiligen Logistikregionen variierten sehr stark bei Wachstum und Schrumpfung: Besonders beeindruckend schaffen es im bisherigen Jahresverlauf laut Analyse die Städte Hamburg und Leipzig sowie die Metropolregion Ruhrgebiet durch das Krisenjahr 2020. Dort werden im Vergleich zum Vorjahreszeitraum in den ersten drei Quartalen Zuwächse von bis zu 124.000 Quadratmetern (Hamburg) erreicht. Das Ruhrgebiet mit 116.000 Quadratmetern und die Stadt Leipzig mit 94.000 Quadratmetern Flächenumsatzsteigerung liegen dicht dahinter.
Die beiden Städte Berlin und München erlitten 2020 zwar einen Rückgang des Flächenumsatzes von 19 Prozent beziehungsweise 30 Prozent. Indessen verzeichneten beiden Städte im Vorjahreszeitraum 2019 einen überdurchschnittlich hohen Zuwachs des Flächenumsatzes. Vor diesem Hintergrund seien die Flächenrückgänge in beiden Städten im bisherigen Jahresverlauf 2020 zu relativieren.
Für das letzte Quartal 2020 prognostiziert Aengevelt einen Logistikflächenumsatz von 1,5 Millionen Quadratmetern. Auf das Jahr 2020 gesehen entspräche dies einem Gesamtflächenumsatz von rund 6,5 Millionen Quadratmetern. Dieser Wert läge lediglich fünf Prozent unter dem 2019er Ergebnis sowie knapp drei Prozent unter dem Fünf-Jahres-Mittel (Durchschnitt 2015 bis 2019: rund 6,7 Millionen Quadratmeter jährlich). (DFPA/mb1)
Quelle: Pressemitteilung Aengevelt
Aengevelt ist ein Immobiliendienstleister mit Sitz in Düsseldorf. Das Unternehmen wurde 1910 gegründet und beschäftigt rund 130 Mitarbeiter.