Aengevelt: Immobilienpreisniveau beginnt moderat zu steigen
Die Researchabteilung des Immobilienmaklers Aengevelt hat die Angebotspreise des Immobilienportals Immobilienscout24 für 60 großstädtische Märkte von Aachen bis Chemnitz, von Kiel bis Freiburg im Breisgau jeweils für Eigentumswohnungen und Ein-/Zweifamilienhäuser analysiert. Ergebnis: Seit dem zweiten Quartal 2022 war es aufgrund der schrittweise gestiegenen Zinsen überall zu einem Rückgang des Kaufpreisniveaus gekommen. Im ersten Quartal 2024 ist dagegen eine Bodenbildung festzustellen.
In 63 Prozent der 60 untersuchten Großstädte sind die Preise für Eigentumswohnungen gegenüber dem Vorjahresquartal gestiegen und in 58 Prozent der Städte auch die Preise für Ein- und Zweifamilienhäuser. Im Mittel über alle 60 Eigentumswohnungsmärkte zogen die Preise um 0,4 Prozent an; im Marktsegment Ein- und Zweifamilienhäuser stellt sich der mittlere Quartalspreisanstieg auf 0,2 Prozent.
Tendenziell seien Preissteigerungen eher auf Märkten mit vergleichsweise niedrigem Preisniveau zu beobachten, so beispielsweise im Ruhrgebiet und in den Neuen Bundesländern. Spitzenreiter bei den Preissteigerungen im Segment der Ein- und Zweifamilienhäuser sind Chemnitz mit 5,9 Prozent und Kaiserslautern mit 5,8 Prozent. Preiserhöhungen von über zwei Prozent sind auch in Mannheim, Oberhausen, Dresden, Erfurt und Osnabrück zu beobachten. Bei Eigentumswohnungen gibt es über zweiprozentige Preissteigerungen zum Beispiel in Freiburg/Breisgau, Weimar, Jena, Lübeck und Duisburg.
Dr. Wulff Aengevelt, geschäftsführender Gesellschafter von Aengevelt Immobilien, resümiert: „Wie von uns bereits seit mehreren Monaten prognostiziert, ist die Preiswende in Gang gekommen. Die registrierten Preissteigerungen sind noch nicht flächendeckend und von ihren Größenordnungen erwartungsgemäß noch moderat, markieren indessen einen eindeutigen Wendepunkt der Preiskurve. Wenn die jüngste Leitzinssenkung marktwirksam wird und im Laufe des Jahres gegebenenfalls noch weitere Zinssenkungen von der EZB vorgenommen werden, zieht das Preisniveau noch kräftiger an. Deshalb ist der Zeitraum, intelligente Kaufabschlüsse zu tätigen, jetzt erreicht. Das gilt nicht nur für Wohnimmobilien, sondern analog auch für Immobilieninvestments anderer Assetklassen.“
Hintergrund für diese Entwicklung ist der Beschluss des EZB-Rats vom 6. Juni 2024, erstmals seit 2019 ihre drei Leitzinssätze aufgrund der Erfolge bei der Inflationsbekämpfung um jeweils 25 Basispunkte zu senken. Marktbeobachter erwarten auf der Basis entsprechender Verlautbarungen des EZB-Rats, dass es im Laufe des zweiten Halbjahrs 2024 zu zwei bis drei weiteren Leitzinssenkungen um jeweils 25 Basispunkte kommt. Teilweise sind diese zeitnahen weiteren Leitzinssenkungen allerdings schon in den Baugeldzinsen weitgehend eingepreist. Diese waren bereits seit November 2023 von ihrem Höchststand gesunken, was erkläre, warum im ersten Quartal 2024 die analysierten ersten Preissteigerungen im Segment Wohnimmobilien ausgelöst wurden. (DFPA/mb1)
Aengevelt ist ein Immobiliendienstleister mit Sitz in Düsseldorf. Das Unternehmen wurde 1910 gegründet und beschäftigt rund 130 Mitarbeiter.