"Aktien nicht mehr alternativlos"

Während der Markt im Dezember 2021 noch mit einer Zinsanhebung der Europäischen Zentralbank (EZB) von 25 Basispunkten für das Gesamtjahr 2022 rechnete, sind es Stand heute bereits 125 Basispunkte. Weitere 75 Basispunkte werden im Oktober erwartet und nochmals 50 im Dezember. 250 statt 25 Basispunkte - auf diesen Zinsanstieg waren nur die allerwenigsten Marktteilnehmer vorbereitet, schreibt Andrea Greisel vom Asset Management der Fürst Fugger Privatbank, in einem aktuellen Marktkommentar.

Die massiv veränderte Zinslandschaft wirke sich auch auf die Investments privater Anleger aus, sagt Greisel. „Zehnjährige US-Staatsanleihen befinden sich mit einer Rendite von 3,8 Prozent auf dem höchsten Stand seit 2011. Der jahrelange Bewertungsnachteil von Anleihen gegenüber amerikanischen Technologieaktien schmilzt gerade ab.“ So sei es auch nicht verwunderlich, dass Staats- und Unternehmensanleihen wieder stärker in den Fokus der Anleger rückten. Immerhin liegen die Renditen fünfjähriger Unternehmensanleihen mit BBB-Rating in den USA und der Eurozone mit rund sechs beziehungsweise vier Prozent mittlerweile deutlich über den Dividendenrenditen von S&P 500, DAX oder Euro Stoxx 50. „Das TINA-Paradigma für Aktien, also ,there is no alternative‘, gilt nicht mehr uneingeschränkt“, so Greisel weiter. „Anleger nutzen Zinspapiere mit kurzen Laufzeiten vermehrt als kurzfristige Parkmöglichkeit.“

Dennoch bleibt sie bei der Bewertung des Anleihenmarktes vorsichtig, denn der Realzins bei Anleihen sei immer noch negativ - und der Höhepunkt des extremen Zinsanstieges dürfte noch nicht erreicht sein: „Die deutschen Erzeugerpreise sind um unfassbare 48,5 Prozent gestiegen, was zu Zweitrundeneffekten bei der Inflationsentwicklung führen wird. Die Inflation wird auch nächstes Jahr über den illusorischen Zielwerten der Zentralbanken liegen.“ Verstärkt werden die Preissteigerungen durch die starken Verluste von Euro, Pfund und asiatischen Währungen gegenüber dem Dollar.

Vor diesem Hintergrund sollten Anleger bei Aktienanlagen noch vorsichtig positioniert beziehungswese untergewichtet sein. Regional seien weiter die USA gegenüber Europa vorzuziehen. „Aufgrund der bereits erfolgten Kursrückschläge sind Verkäufe jetzt nicht mehr angebracht“, rät Greisel und gibt zu bedenken: „Auf mittlere Sicht wird es vor allem mit Aktien möglich sein, den Realwert (nach Inflation) zu erhalten. Der Preis dafür sind teils schmerzhafte Kursschwankungen, die man ertragen können muss.“ Für die Portfolioaufstellung rät sie außerdem zu Qualitätsanleihen im Investmentgrade-Bereich mit mittleren Restlaufzeiten sowie, passend zur defensiven Ausrichtung, zu einer bewusst hohen Liquiditätsquote. (DFPA/JF1)

Die Fürst Fugger Privatbank Aktiengesellschaft hat ihren Sitz in Augsburg. Die Bank versteht sich als professioneller Finanzdienstleister für alle Anliegen rund um die private Geldanlage vermögender Privatkunden.

www.fuggerbank.de

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